Medizintechnik: Künstliche Intelligenz erschnüffelt Krankheiten

Im Atem finden sich Stoffe, die auf Krankheiten, unter anderem Krebs, hindeuten. Die menschliche Nase ist aber nicht fein genug, um diese wahrzunehmen. Das machen Sensoren. Die Auswertung der Daten übernimmt ein KI-System.

Artikel veröffentlicht am ,
Hustender Mann (Symbolbild): Auswertung einer Atemprobe in wenigen Minuten
Hustender Mann (Symbolbild): Auswertung einer Atemprobe in wenigen Minuten (Bild: George Marks/Retrofile/Getty Image)

Manchmal riecht er frisch, manchmal schlecht - aber er kann wertvolle Hinweise geben auf die Gesundheit: Der menschliche Atem enthält Substanzen, die auf eine Krankheit hindeuten. Britische Forscher haben ein System entwickelt, das den Atem analysiert und Krankheiten diagnostizieren kann.

Im Atem treten mehrere Hundert Verbindungen auf. Erfasst wird der Atem des Probanden per Gaschromatographie mit Massenspektrometrie-Kopplung (GC-MS). Aus den Daten wird dann eine 3D-Grafik erstellt, wobei die Spitzen das Vorhandensein bestimmter Moleküle anzeigen. Manche ermöglichen es, Krankheiten zu erkennen, darunter einige Krebsarten.

Die Auswertung einer solchen Grafik ist jedoch kompliziert und dauert deshalb oft mehrere Stunden. Forscher der Universität von Loughborough mit Mittelengland haben deshalb ein System mit künstlicher Intelligenz (KI) entwickelt, das diese Aufgabe übernimmt. Sie stellen das Paper Anfang Juli auf der International Joint Conference on Neural Networks in Rio de Janeiro vor.

Die KI rechnet auf GPUs

Ausgangspunkt waren Atemproben von Krebspatienten des Edinburgh Cancer Centre, die von zwei Teams aus Chemikern und Informatikern analysiert wurden. Mit den Daten wurde dann ein Convolutional Neural Network gefüttert und darauf trainiert. Dazu setzten die Forscher Tesla-Grafikprozessoren von Nvidia sowie Deep Learning Frameworks wie cuDNN und Tensorflow ein.

Mit jeder Atemprobe wurde das KI-System besser, bis es die Muster bestimmter Stoffverbindungen erkennen konnte. In der ersten Studie habe der Schwerpunkt auf der Erkennung von Aldehyden gelegen, die mit Stress und Krankheiten in Verbindung gebracht werden, schreibt Andrea Soltoggio, einer der Entwickler.

"Computer, die mit dieser Technik ausgestattet sind, analysierten in Minuten selbstständig eine Atemprobe, für die ein menschlicher Experte Stunden brauchte", schreibt Soltoggio. Dabei sei das KI-System auch noch zuverlässiger. Da das System lernfähig sei und mit jeder Analyse besser werde, sei es nicht auf die Untersuchung des menschlichen Atems beschränkt. Es könne auch darauf trainiert werden, andere flüchtige Verbindungen zu erkennen, die beispielsweise für die Forensik oder die Umweltforschung relevant seien.

Bitte aktivieren Sie Javascript.
Oder nutzen Sie das Golem-pur-Angebot
und lesen Golem.de
  • ohne Werbung
  • mit ausgeschaltetem Javascript
  • mit RSS-Volltext-Feed


Aktuell auf der Startseite von Golem.de
Browser
Firefox-Fan lässt zwei Jahre lang 7.400 Tabs offen

Eine Softwareingenieurin, die nur als Hazel bekannt ist, hat seit mehr als zwei Jahren fast 7.500 Firefox-Tabs auf ihrem Mac offen gehalten.

Browser: Firefox-Fan lässt zwei Jahre lang 7.400 Tabs offen
Artikel
  1. Beteiligung bestritten: Kasperskys KI angeblich in russischen Militärdrohnen
    Beteiligung bestritten
    Kasperskys KI angeblich in russischen Militärdrohnen

    Kaspersky wird beschuldigt, KI für russische Militärdrohnen zur Verfügung zu stellen. Das Unternehmen bestreitet das.

  2. Smartphone: Googles Pixel 8a komplett geleakt
    Smartphone
    Googles Pixel 8a komplett geleakt

    Nach ersten Gerüchten hat ein Leaker das komplette technische Datenblatt des Pixel 8a veröffentlicht - das sich dem Pixel 8 tatsächlich sehr zu ähneln scheint.

  3. Wollen Schligda fangen: Pokémon-Spieler erstellen Fake-Strände bei Openstreetmap
    Wollen Schligda fangen
    Pokémon-Spieler erstellen Fake-Strände bei Openstreetmap

    Bei Pokémon Go ist seit dem 22. April das Wurm-Pokémon Schligda erhältlich. Einige Spieler greifen zu fragwürdigen Mitteln, um es zu fangen.

Du willst dich mit Golem.de beruflich verändern oder weiterbilden?
Zum Stellenmarkt
Zur Akademie
Zum Coaching
  • Schnäppchen, Rabatte und Top-Angebote
    Die besten Deals des Tages
    Daily Deals • Gaming-Deals bei MediaMarkt • WD_BLACK SN850P 1 TB 99,99€ • ASUS ROG Swift PG38UQ UHD/144 Hz 999€ • Razer DeathAdder V3 50,49€ • Samsung 990 Evo 2TB 138,60€ • Alternate: Patriot Viper VENOM RGB 32 GB DDR5-7200 128,89€ • PNY-Deals bei Amazon: PNY RTX 4060 Ti Verto Dual 424,99€ [Werbung]
    •  /