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Arne Weychardt / Bertelsmann Stiftung

Fakten und Positionen: Bildungslotsen in der Risikogesellschaft

Nur die Hälfte aller Erwachsenen in Deutschland hat einen ausreichenden Überblick über die hiesige Bildungslandschaft. Besonders Arbeitslose und Geringqualifizierte benötigen für erfolgreiche Bildungskarrieren leicht verfügbare, ansprechende, professionelle sowie kostengünstige,  Beratungsangebote. Dies fordert Prof. Dr. Käpplinger von der HU Berlin in der ersten Ausgabe von „Fakten und Positionen“.

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Mit der neuen Reihe „Fakten und Positionen“ im Format eines Policy Brief werden wir in Zukunft weiterbildungsrelevante Daten, Zahlen und Fakten kurz und prägnant aufbereiten und einordnen. Gemeinsam mit renommierten Wissenschaftlern wollen wir hierbei Reformimpulse für die Weiterbildung setzen. Den Aufschlag macht ein Beitrag zu „Bildungslotsen in der Risikogesellschaft“.

Bildungsberatung wird in einer zunehmend komplexeren Welt immer wichtiger. Derzeit ist allerdings die Beratungslandschaft selbst durch ein komplexes Gefüge aus Angeboten und Zuständigkeiten gekennzeichnet, was besonders für bildungsbenachteiligte Zielgruppen unnötige Zugangshemnisse aufbaut. Dabei können gerade sie besonders von Beratung profitieren. So kann Beratung den Eintritt in eine Bildungslaufbahn erleichtern indem sie Orientierung über Bildungsangebote und Finanzierungsmöglichkeiten liefert, aber auch wichtige Entscheidungshilfen auf Basis der individuellen Situation bereitstellt.

Die positiven Effekte von Beratung reichen von einer Steigerung der Lernmotivation, über die Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit und konsequenterweise der Einkommenssituation bis hin zu mehr gesellschaftlicher Anerkennung und Teilhabe. Diese Beratungsergebnisse treten allerdings meist erst zeitversetzt und in hoher Abhängigkeit von weiteren Rahmenbedingungen auf und so sollten die Erwartungen an konkrete messbare Erträge nicht übertrieben werden. 

Eines der derzeit größten Probleme der Bildungsberatung ist ihre größtenteils projekt- und programmbasierte Finanzierung. Diese verhindert, dass sich ein sichtbares kontinuierliches Beratungsangebot etabliert, welches eine verlässliche Anlaufstelle für Ratsuchende ist. Ein weiteres Problem besteht darin, dass Ratsuchende zunehmend im Internet nach Informationen suchen, die Beratungsinfrastrukturen hier aber noch nicht hinreichend präsent sind. Das dritte Problem ist die mangelnde Qualitätssicherung, dadurch dass es derzeit keine einheitliche Zertifizierung von professionellen Beratern gibt. Für dieses und weitere Herausforderungen leitet Prof. Dr. Käpplinger Forderungen ab, die auf eine Reform der Bildungsberatungslandschaft abzielen, um diese zukunftsfähig zu machen.

In den nächsten Wochen greifen mehrere Blogbeiträge die Inhalte der Studie auf.

Die Broschüre zum Thema finden Sie hier.


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