Kammer Lesung

Helene Hegemann liest aus ihrem Roman „Bungalow“
Kammertheater
Das Viertel, in dem Charlie aufwächst, ist im Krieg zerbombt und in den Fünfzigern als Demonstrationsobjekt für die Leistungsfähigkeit des Kapitalismus neu aufgebaut worden. Es gehört zum Weltkulturerbe und fühlt sich an wie das Ende der Welt. Während ihre Mutter das letzte Einkaufsgeld versäuft, beobachtet Charlie vom Balkon ihrer Betonmietskaserne die benachbarten Bungalows und deren Bewohner: Millionäre, an deren Verhalten sie ablesen kann, dass es mehrere soziale Klassen gibt und sie selbst zu einer der untersten gehört. Dann, kurz nach ihrem zwölften Geburtstag, zieht ein Ehepaar ins Viertel, das sich jeder Kategorie entzieht. Die beiden sind Schauspieler, unberechenbar, chaotisch, luxuriös, schlauer als alle anderen – und von der ersten Begegnung an für Charlie das, was der Rest der Welt als ihre „erste große Liebe“ bezeichnen würde: Spielkameraden und Lover, größter Einfluss und größte Gefährdung.
Helene Hegemanns drittes Buch Bungalow ist ein Roman über das Überleben in einer zunehmend apokalyptischen Welt und die vitale Kraft des freien Willens. Hegemann, 1992 geboren, lebt in Berlin. 2010 debütierte sie als Autorin mit dem Roman Axolotl Roadkill, der in 20 Sprachen übersetzt wurde. Die Verfilmung, bei der sie selbst Regie führte, wurde beim Sundance Festival 2017 mit dem World Cinema Dramatic Special Jury Award for Cinematography ausgezeichnet. Bei Hanser Berlin erschien von ihr zuvor der Roman Jage zwei Tiger.

Am 23. Januar liest Helene Hegemann aus Bungalow im Kammertheater.
Helene Hegemann (c) Urban Zintel