IHK-Magazin Ausgabe 3/2024

03 | 2024 IHK Magazin

IHK-Magazin digital lesen: ihk.de/ rhein-neckar/ magazin

Standort Mittelzentren im Überblick SEITE 10

EBERBACH

Wie sich Susanne Reinig für die Innenstadt engagiert SEITE 14

AUS DEN UNTERNEHMEN

EUROPAWAHL Die Parteien im Wirtschafts-Check SEITE 32

Ina Jornitz: Therapeutin für Paare SEITE 34

making places shine

usm.com

STANDPUNKT

Wählen gehen nicht vergessen!

A m 9. Juni finden in Baden-Württem- berg die Kommunalwahlen und die Europawahl statt. Mein Appell an Sie: Gehen Sie wählen! Vergessen wir nicht: Die zur Wahl stehenden Abgeordneten sind unsere Repräsentanten. Wählen Sie, damit die Politik Ihre Interessen als Unternehme- rin oder Unternehmer wahrnimmt. Gerade die Bedeutung der Kommunalwah- len, bei der sich die Zusammensetzung der Gemeinderäte und des Kreistages entschei- det, wird häufig unterschätzt. Dabei finden lokal und vor Ort entscheidende Weichen- stellungen statt. Denken wir nur an Stand- ortfaktoren wie die Verfügbarkeit von Flächen für Industrie und Wohnen sowie der schnellere Ausbau der Verkehrs- und digitalen Infrastruktur. Aber auch Gewin- nung von dringend benötigten Fach- und Arbeitskräften, Förderung des Innovations- standorts und stabile Kommunalfinanzen sind wichtig für unsere Unternehmen. Unverzichtbar für uns ist ebenfalls der europäische Binnenmarkt. Deutschland ist eine der

teil unseres Geschäftsmodells. Brüssel hat in den vergangenen Jahren mit einer überbordenden Regulatorik den Bogen überspannt. Das ist kein Grund, die Idee der europäischen Einigung grundsätzlich in Frage zu stellen! Entscheidend ist, dass Positionen an Boden gewinnen, welche die europäische Integration, den Multilatera- lismus, unsere Einbindung in die westliche Sicherheitsarchitektur und rechtsstaat- liche Prinzipien stärken. Es ist außerdem unerlässlich, dass das kommende EU-Par- lament unsere Wettbewerbsfähigkeit mit höchster Dringlichkeit wiederherstellt! Was wir als Gesamtvertretung der Wirt- schaft der Region fordern, haben wir auch in unseren kommunalpolitischen und unseren europapolitischen Positionen formuliert. Diese wurden von der IHK- Vollversammlung erarbeitet und verab- schiedet (siehe Seite 26). Nicht nur damit leisten wir einen Beitrag zur politischen Willensbildung: In dieser Ausgabe finden Sie unseren „Wirtschaftscheck“ der fünf größeren Parteien, die zur Europa-

Zur Kommunal- und zur Europawahl veranstaltet die IHK Wahlarenen mit den Spitzenkandidaten. Erfahren Sie mehr dazu auf den Seiten 26 und 29.

Weltoffenheit und globaler Aus- tausch von Waren, Dienstleistungen und Ideen sind Grundbestandteil unseres Geschäfts- modells.

wahl antreten (siehe Seite 32). Machen Sie sich ein Bild, wer am 9. Juni zur Wahl steht.

offensten Volkswirtschaften der Welt. Weltoffenheit und globaler Austausch von Wa- ren, Dienstleistungen und Ideen sind Grundbestand-

Demokratie lebt von Betei- ligung. Beteiligen wir uns!

Manfred Schnabel Präsident der IHK Rhein-Neckar

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INHALT

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KOMPAKT

6 Wirtschaft und Region im Überblick

TITELTHEMA | MITTELZENTREN

12 Große Vielfalt Die Mittelzentren im statistischen Vergleich 14 Eberbach Innenstadt neu denken, Leerstand verhindern

15 Mosbach Wie ein Mutter-Tochter-Duo Online- und Einzelhandel verbindet 16 Buchen Wieso die Stadt Ausbildungszentrum im Neckar-Odenwald-Kreis ist

31 Brückenbauerin

18 Sinsheim Kommune und Unternehmen bringen Energiewende voran

Ganimete Salihu wurde im Kosovo geboren. Wie blickt die Mannheimer Unternehmerin auf die Europäische Union?

20 Schwetzingen Tourismus-Hotspot im Wandel

22 Weinheim Tradition und Innovation im Einklang

37 AUS DEN UNTERNEHMEN Nicht ohne mein Pferd

24 Walldorf/Wiesloch Gewerbeflächen Mangelware

AUS DER IHK

Lilia Foitzik (links) hat zusammen mit Franziska Heinz die Noralia UG gegründet. Die Pferde der

26 Kommunalwahlen Was die Wirtschaft von der Politik fordert

Beiden leisteten einen entscheidenden Beitrag zum Geschäftsmodell.

27 Vollversammlung Austausch mit Mannheims OB

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IHK-Magazin digital lesen:

AUS DEN UNTERNEHMEN

35 Stauber Stahlspezialist aus Meckesheim investiert in neue Wasserstrahlanlage

38 David Bittsansky Wie der unabhängige Finanzplaner Risiken im Schadensfall minimiert

40 Breer Heidelberger Gebäudereiniger setzt Zeichen für Toleranz

27 Unternehmer-Dialog Sich mit anderen Unternehmerinnen und Unternehmern austauschen, die IHK-Angebote näher kennen lernen: Diese Möglichkeit bietet die IHK- Neumitgliederveranstaltung.

TIPPS

44 Innovation 45 Weiterbildung 46 Unter n ehmensführung 48 Recht &Steuern 49 Umwelt & Energie 50 International 52 Ausbildung

IHK-SERVICE

39 Impressum 54 Öffentliche Bekanntmachungen 56 IHK-Börsen 57 Jubiläen

52 Tipps

SO LADE ICH MEINEN AKKU AUF

58 Music is my first love Rick Riojas hört täglich mindestens zehn Stunden Musik. Auch beim Entspannen im Fitness-Studio dürfen Kopfhörer nicht fehlen.

Unter Stress: Wie Ausbilder junge Menschen in schwierigen Situationen unterstützen können.

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KOMPAKT

Johanna Lienerth ist seit Februar im Vorstand des Green Industry Cluster in Mannheim.

JOHANNA LIENERTH Hüterin der Zahlen

minduppers.com

zahlen, beispielsweise im Personalwesen oder der Nachhaltigkeitsberichterstattung. Unter anderem nutzt sie dafür den von ihr entwickelten „Happiness Profit Index“, mit dem laut Lienerth das Wohlbefinden von Mitarbeitern gemessen und in Bezug zu den finanziellen KPIs der Firma gesetzt werden kann. An der Hochschule Worms arbeitet Lienerth zusätzlich zu „New Work“-Themen. „Ich will unseren Planeten ein bisschen glücklicher machen. Dazu gehören für mich Arbeitswelten, die sich an den Bedürfnissen der Mitarbeiter orientieren“, sagt sie. Für Johanna Lienerth selbst heißt das: In ihrem Büro auf einem Hocker aus lokal recyceltem Plastikmüll zu sitzen – selbst entwickelt und nachhaltig produziert. Ru

DANACH GEFRAGT, WIESO SIE SICH FÜR DIE SELBSTSTÄNDIGKEIT ENTSCHIEDEN HAT, muss Johanna Lienerth nicht lange nachdenken. „Seit meiner Kindheit wollte ich das schon machen“, erzählt die gebürtige Rheinhessin. Früh brennt sie dafür, ihre eigenen Ideen umsetzen zu wollen, entscheidet sich zu- nächst jedoch dagegen. Finanzen, Control- ling und Customer Experience: Das ist lange ihre große Leidenschaft als Mitarbeiterin größerer Unternehmen, unter anderem der SAP. Bis Lienerth 2019 ihrem langgehegten Wunsch nachgeht und sich mit Minduppers in Mannheim selbstständig macht. Sie berät und coacht Unternehmen und Institutio- nen beim Excel- und Reporting-Design – zur Erhebung und Auswertung wichtiger Kenn-

Ich will unseren Planeten ein bisschen glücklicher machen. Johanna Lienerth, Gründerin von Minduppers

? Wie stark fördert der Staat Innovationen? FRAGE DES MONATS

ZAHL DES MONATS

Mit bis zu einer Million Euro – wenn Sie mit Ihrem Antrag auf Forschungszulage erfolgreich sind: Wie das geht? ihk.de/rhein-neckar/ forschungszulage

gehen in Länder der Europäischen Union. Weitere Gründe, weshalb die EU-Wahl wichtig ist, finden Sie auf Seite 28. QUELLE: STATISTISCHES BUNDESAMT

55 % DER DEUTSCHEN EXPORTE

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KOMPAKT

O-TON DES MONATS

TIPPS & TERMINE

lichen Angaben durch und ist kein Ersatz für ein umfassendes Entgeltab- rechnungsprogramm. Um einen nahtlosen Übergang zu gewährleisten, müssen sich Unternehmen umge- hend beim neuen SV-Mel- deportal registrieren. https://info.sv-melde- portal.de Zwischen Spitzenzeiten und Existenzängsten: Die Teilnehmer erfahren am 25. April ab 16:00 Uhr in Heidelberg, wie Be- triebsführung in Krisen- zeiten aussehen kann und welche Strategien sowie Maßnahmen zum unternehmerischen Er- folg führen. Anmeldung erforderlich unter ihk.de/rhein-neckar/ existenzangst

Statt dem versprochenen Bürokratieabbau erleben wir immer mehr Regulierungen.

Krankmeldungen online abrufen: Alle Arbeitge - ber müssen seit Januar 2023 die Elektronische Arbeitsunfähigkeitsbe - scheinigung (eAU) digital abfragen. Seit Ende Februar gibt es dafür ein neues Meldeportal, das bisherige www.sv.net wird abgeschaltet. Die sys- temgeprüfte Ausfüllhilfe unterstützt den elektro- nischen Datenaustausch zwischen Arbeitgebern und Selbständigen mit den Datenannahmestel- len der Sozialversiche- rungsträger durch eine gesicherte Kommunika- tion. Die Ausfüllhilfe führt keine Berechnungen zur Ermittlung der erforder-

Sibylle Thierer, Vizepräsidentin von Eurochambres

Die Vorsitzende des Verwaltungsrates der Häfele Gruppe ist deutsche Vertreterin im europäischen Kammerdachverband. Mehr zum Thema Europa auf Seite 28.

MEIN TOPSELLER

„Wir huldigen Zeus kulinarisch“

IOANNA PAPADOPOULOU: In der Antike erwies man in Olympia mit sportlichen Höchstleistungen den Göttern die Ehre. Wir huldigen Zeus und Co. kulinarisch. Unsere Speisekarte ist gefüllt mit vielen Klassikern der griechi- schen Küche – wie Gyros, Hähnchenfleisch vom Grill, oder Souvlaki, Schweinespieße mit Zaziki. Besonders beliebt sind Bifteki, Hackfleisch-Frikadellen gefüllt mit Schafskäse. Auch der vegetarische Vorspeisenteller mit Grillgemüse wie Aubergine kommt sehr gut an. Für Lieb- haber der deutschen Küche darf unter anderem Schnitzel Wiener Art nicht fehlen. Viele Vereinsmitglieder vom TSG Wilhelmsfeld sind Stammbesucher bei uns, außerdem kommt Jung und Alt von außerhalb. Das Olympia ist das höchst- gelegenste Restaurant

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im Luftkurort Wil- helmsfeld und ein typisches griechi- sches Familien- unternehmen, wo jeder mit anpackt. Da kann es schon einmal passie- ren, dass man in Ruhe einen Kaffee trinken will und zum Spülen in die Küche

Erhalten Sie Updates und Veranstaltungshinweise zu:

• Beratungsangeboten u. a. zu Ressourceneffizienz, Fördermitteln, Azubi-Suche oder IT-Sicherheit • Informationen wie Änderungen im Steuer- und Gesellschaftsrecht oder zum Auslandsgeschäft

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abgeordnet wird.

Ru

Panagiotis Papadopoulos und Sofia Konstaninidou (rechts), die Eltern von Ioanna Papadopoulou (Mitte), führen seit 2016 das TSG-Restaurant Olympia in Heidelberg-Wilhelmsfeld.

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KOMPAKT

IHK-REGION Frühjahrsmüdigkeit war gestern

MANNHEIM Ohren spitzen: Die Agentur B & B Medien bietet zusam- men mit der Lopodio GmbH aus Nordrhein-Westfalen die Podcast-App „Lopodio MRN“ an – mit Ausflugstipps und vielen interessanten Menschen aus der Metropolregion im Porträt.

HEIDELBERG Auf die Plätze, fertig, los: Die Flexoo GmbH, gestartet als Spin-off der InnovationLab GmbH, ist seit Ende Februar ein eigenständiges Unter- nehmen. Geschäftsführer ist Dr. Janusz Schinke, Schwer- punkte sind die Entwick- lung sowie Produktion von gedruckter Elektronik und Sensoren.

WIESLOCH Summ, summ, summ: Bee friendly bietet neuerdings Biodiversitäts-Workshops für Kinder und Jugendliche in sozialpädago- gischen Einrichtungen an. Zur finanziel - len Unterstützung sucht das Start-up Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlicher Hand.

Weinheim

Buchen

Mannheim

Eberbach

SEHENSWERTES Ausstellung

Was hat die NS-Zeit mit mir zu tun? Diese Frage beantwortet die Dauerausstellung im Marchivum. www.marchivum.de TV-Tipp Der aktuelle Oscar- Gewinner „The Zone of Interest” erzählt die fiktionale Geschich - te von Rudolf Höß, Lagerkommandanten des KZ Ausschwitz, und seiner Familie. Die Dokumentation „Die Köchin des Komman- danten – zwei Wege nach Auschwitz“ zeichnet den Lebens- weg von Höß seit der Jugend in Mannheim nach; parallel zum Leben der Mannhei- merin Sophie Stippel (abrufbar in der Me- diathek des Rhein-Ne- ckar-Fernsehen). www.rnf.de

Heidelberg

Schwetzingen

Obrigheim

Mosbach

Hockenheim

Wiesloch

Sinsheim

Mühlhausen

SCHWETZINGEN Ja, mir san mim Radl‘ da: Mit der Initiative RadKULTUR fördert das Land Baden- Württemberg 14 Kommunen, um die Menschen vor Ort für das Radfahren zu begeistern. Für zwei Jahre ab 2024 dabei: Schwetzingen

MÜHLHAUSEN Startschuss: Die Innotech Marketing und Konfektion Rot GmbH baut ein neues Logistik- zentrum. Für Anfang 2025 ist der Bezug geplant.

HOCKENHEIM 99 Luftballons auf ihrem Weg zur … nächsten Party: Luisa Cugno hat in der Innen- stadt ihren Laden „Bella Ballon“ eröffnet. Sie gestaltet indivi - duell Ballonbouquets, bei- spielsweise für Geburtstage, Unternehmensfeiern, Kom- munion oder Gender-Partys, bei denen das Geschlecht un- geborener Babys enthüllt wird.

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KOMPAKT

DIE ANALYSE

STECKBRIEF

KALENDERBLATT

Paul Muck: „Wir als junge Wirtschaft müssen lauter werden“

17. Mai 2024 Seit 2005 „Internationaler Tag gegen Homophobie“. Noch immer gibt es Länder, in denen Homosexualität strafbar ist. Lesen Sie auf Seite 40, wie sich ein Unternehmen aus unserer Region gegen Homo- phobie einsetzt.

Herr Muck, wieso engagie- ren Sie sich bei den Wirt- schaftsjunioren Heidelberg? Die Wirtschaftsjunioren sind ein sehr wichtiges Ehrenamt, denn hier findet man aus meiner Sicht den Ideen- reichtum, den man sich derzeit in vielen Debatten wünscht. „Ein Weiter so“ geht in vielen Bereichen nicht mehr. Wir als junge Wirtschaft müssen lauter werden, um unsere Lösungs- ansätze dafür in den Vorder- grund zu rücken. Dafür will ich mich einsetzen.

begeisternde Menschen kennengelernt, für die mehr zählt als nur immer mehr Umsatz zu generieren. Welche Themen stehen 2024 im Vordergrund? „Think global, act local – ein - fach mal anders machen“ ist mein Leitmotiv für 2024. Wir wollen ein Bewusstsein schaffen für eine neue Wert - schätzung in der Wirtschaft. Dafür werden wir uns unter anderem weiterhin mit Kreis- laufwirtschaft, Vielfalt und Inklusion beschäftigen. Ru Mehr zu den Wirtschafts- junioren Heidelberg unter

Matthias Kruse ist IHK-Geschäfts- führer International. Gut vorbereitet auf Trump II? Wahrscheinlichkeit und Bedeu- tung einer zweiten Amtszeit von Donald Trump als US-Präsident sind so groß, dass sich ein Vorbe- reiten auf dieses Szenario schon jetzt lohnt. Exporteure von Waren in die USA sollten sich darauf einstellen, dass ihr Zugang zum US-Markt auch kurzfristig stark eingeschränkt werden oder sogar wegfallen kann. Denn das lehrt Trump I: prohibitiv hohe Zusatz- zölle auf Importe. Dieser Text ist Auszug einer aus- führlichen Analyse zur möglichen zweiten Präsidentschaft von Donald Trump, erschienen im IHK Global Business, Ausgabe Februar 2024. Nachzulesen unter ihk.de/rhein-neckar/global- business

AUS DER WISSENSCHAFT

Wissen Sie, wie ein Siebenschläfer klingt? Dominik Eulberg, DJ und Ökologe, beantwortet diese und andere Fragen in seiner neuen Kolumne auf Spektrum.de, Web- seite der gleichnamigen Heidelberger Verlags- gesellschaft. Unter dem Titel „Eulbergs tönende Tierwelt“ dreht sich alle zwei Wochen alles um das Thema Artenvielfalt.

Was machen die Wirt- schaftsjunio- ren aus?

Ich bin seit 2018 dabei und habe seitdem viele

www.wj-hd.de

Paul Muck, Geschäfts- führer der Muck Automotive GmbH, ist 2024 Vorstand der Wirtschaftsjunioren Heidelberg.

www.spektrum.de/ kolumne

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TITELTHEMA | MITTELZENTREN

KOMMUNALENTWICKLUNG Mittelzentren im Mittelpunkt Buchen, Eberbach, Mosbach, Schwetzingen, Sinsheim, Walldorf/Wiesloch und Weinheim: alles Mittelzentren, aber sehr unterschiedlich

Weinheim 1,4 Milliarden Euro Allgemeine Kaufkraft

Eberbach 5.484 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

Schwetzingen 22 Quadratkilometer Gesamtfläche

Walldorf 240 Millionen Euro Gewerbesteueraufkommen

Wiesloch 16.900 Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

Sinsheim 24 Millionen Euro Gewerbesteueraufkommen

TITELTHEMA | MITTELZENTREN

V ersorgungsfunktion für das Umland: Laut Studie des Landes Baden-Württemberg zur strukturellen Bedeutung mittlerer Städte im ländli- chen Raum ist diese in jenen Kommu- nen von besonderer Bedeutung. Das Ergebnis bildet sich in unserer Region deutlich bei Mosbach (Seite 15) und Buchen (Seite 16) ab. Hier sind laut IHK-Kaufkraftanalyse die Umsätze vor Ort überdurchschnittlich. Es werden sehr viele Einkäufe vor Ort gemacht, die Wege nach Heidelberg und Mann- heim sind weiter. Walldorf (Seite 24) und Schwetzingen (Seite 20) gelingt es ebenfalls eine hohe Kaufkraftbin- dungsquote zu generieren. Untersucht wurden in der Studie die Strukturdaten von insgesamt fünf- zig mittleren Städten im ländlichen Raum, die im Landesentwicklungs- plan als Mittelzentrum ausgewie- sen sind. Dieser Begriff tauchte in Deutschland erstmal in den 1930ern auf, der Geograf Walter Christaller entwickelte das System der zentralen Orte. Demnach bestimmt weniger die Größe eines Ortes seine Bedeutung als viel mehr seine Infrastruktur im

Vergleich zur näheren Umgebung. Neben Einwohnerzahl sind Ausstat- tung, Erreichbarkeit, Tragfähigkeit oder ein eindeutig zuzurechnender Einzugsbereich entscheidend. Die zentralen Orte wurden nach diesen Vorgaben in drei Kategorien einge- teilt: Oberzentren, Mittelzentren und Unterzentren. Vergleicht man die sieben Mittelzen- tren in unserer Region, fällt auf: Jede Kommune steht vor ganz eigenen Herausforderungen. Das industriell geprägte Weinheim (Seite 22) mit vielen Traditionsunternehmen belegt nach Spitzenreiter Walldorf in Sachen Gewerbesteueraufkommen Platz 2. Allerdings stoßen beide Mittelzent- ren wie auch Wiesloch (Seite 24) bei freien Gewerbeflächen an ihre Gren- zen. In Sinsheim wird die Energie- wende vorangetrieben (Seite 18), in Eberbach (Seite 14) und Mosbach die Innenstadtentwicklung. Und in Bu- chen und Schwetzingen definiert man Versorgungsfunktion für das Umland längst breiter als Einkaufen, nämlich hinsichtlich Fachkräftesicherung und Tourismus. Alle Texte im Titelthema: Marion Brenner

Am 9. Juni sind Kommunalwahlen. Lesen Sie auf Seite 26, was Unternehmen aus unserer Region von der Politik erwarten.

Buchen 139 Quadratkilometer Gesamtfläche

Das lesen Sie im Titelthema

12 Große Vielfalt Die Mittelzentren im statistischen Vergleich 14 Eberbach Innenstadt neu denken, Leerstand verhindern 15 Mosbach Wie ein Mutter-Tochter-Duo Online- und Einzelhandel verbindet 16 Buchen Wieso die Stadt Ausbildungszentrum im Neckar-Odenwald-Kreis ist 18 Sinsheim Kommune und Unternehmen bringen Energiewende voran 20 Schwetzingen Tourismus-Hotsp ot im Wandel 22 Weinheim Tradition und Innovation im Einklang 24 Walldorf/Wiesloch Gewerbeflächen Mangelware

Mosbach 618 Millionen Euro Allgemeine Kaufkraft

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TITELTHEMA | MITTELZENTREN

Große Vielfalt: Mittelzentren nach…

Gesamtfläche in Quadratkilometer und Anteil Gewerbefläche in Prozent

Buchen

Sinsheim

8,2%

Walldorf

20

Schwetzingen

5,0%

1,7%

22

2,6%

139

7,3%

127

Wiesloch

30

4,2%

Weinheim

58

0,8%

3,4%

Eberbach

Mosbach

81

62

Einwohnern

Schwetzingen 21.435

Weinheim 45.524

Buchen 18.565

Wiesloch 27.500

Sinsheim 37.474

Walldorf 16.199

Mosbach 23.584

Eberbach 14.504

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TITELTHEMA | MITTELZENTREN

Gewerbesteueraufkommen in Millionen Euro

Schwetzingen 15

42

Eberbach 9

Wiesloch 17

Weinheim

24

Buchen 12

Mosbach 20

240

Sinsheim

Walldorf

Allgemeine Kaufkraft in Millionen Euro

667

Schwetzingen

772

964

476

1.437

499

Buchen

Wiesloch

618

Sinsheim

Walldorf

361

Mosbach

Weinheim

Eberbach

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigten

Schwetzingen 9.426

Wiesloch 16.900

Weinheim 21.254

Sinsheim 16.539

Buchen 6.857

Mosbach 14.086

Walldorf 26.202

Eberbach 5.484

QUELLEN: LANDESAMT BADEN-WÜRTTEMBERG, IHK-KAUFKRAFTANALYSE 2023

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TITELTHEMA | MITTELZENTREN

EBERBACH Innenstadt neu denken Als kleinstes Mittelzentrum im IHK-Bezirk ist Eberbach Heimat einiger Hidden Champions, beispielsweise Gelita und Empacher. Sorgen bereitet allerdings die Innenstadt.

Ein Punkt auf der Liste kann mittlerweile abgehakt werden. Felix Fischer ist seit dem 1. November Eberbachs Wirt- schaftsförderer. Aufgrund der IHK-Empfehlung hatte die Stadtverwaltung die Stelle neu geschaffen. „Noch gibt es keine eingespielten Abläufe und Strukturen. An den ent- sprechenden Prozessen arbeite ich aktuell. Mir ist allerdings bewusst, dass die Schaffung der Stelle ein großer Erfolg ist“, so Fischer. Das sieht auch Susanne Reinig von der Eberbacher Werbege- meinschaft (EWG) und Inha- berin von electroplus Reinig so: „Ein Wirtschaftsbeauftragter hat deutlich gefehlt. Der Bereich Kultur und Tourismus war damit überlastet. Für uns als Werbe- gemeinschaft sowie für alle Unternehmen vor Ort ist ein An- sprechpartner immens wichtig.“ Neben Einzelhändlern sind in der EWG auch Handwerks- unternehmen oder Dienstleis- ter organisiert. Das ehrenamt- liche Engagement ist groß, wie Reinig betont. So hat die EWG beispielsweise die Ein- führung des digitalen Stadt- gutscheins vorangetrieben. „Wir haben das gemeinsam mit dem Pfälzer Start-up keep local umgesetzt. Man meldet sein Geschäft auf der digitalen Plattform an, finanziell und buchhalterisch wird alles über unseren Partner abgewickelt. Jeder kleine Betrieb kann ohne Nebenkosten teilnehmen. Mit- tels kleiner Gutscheinkarten, ausgedrucktem Code bei On- line-Bestellungen oder mit der

App können die Kunden in al- len teilnehmenden Geschäften in der Stadt einkaufen“, erklärt Reinig. Der Stadtgutschein habe sich in Eberbach als frei- es Bezahlmittel etabliert. Auch in Sachen Leerstand und Sanierungsstau tut sich etwas. Eberbach nimmt am Förder- programm Freiräume innerhalb des Projekts „Smarter nachhal- tiger Tourismus“ des Verbands Region Rhein-Neckar teil. Dar- über mietet die Stadt günstige Ladenleerstände an, saniert diese und stellt sie nutzungs- offen Unternehmen, Institutio- nen und Vereinen wieder Volks- hochschule zur Verfügung. So entsteht aktuell ein Co-Wor- king-Space in der Innenstadt, der noch im zweiten Quartal 2024 eröffnet werden soll. Das Büro des neuen Wirtschafts- förderers ist ebenfalls zentral in der Innenstadt angesiedelt. Susanne Reinig ergänzt: „Wir Gewerbetreibenden bemühen uns zudem mit vielen Ver- anstaltungen wie beispiels- weise den verkaufsoffenen Sonntag am Ostermarkt, dem Eberbacher Frühling und dem Apfeltag stets um die Bele- bung der Innenstadt. Auch der Rad-Tourismus hat der Stadt neuen Schwung gegeben.“ Die- sen will die Stadtverwaltung nutzen, um weitere Vorschläge aus dem Konzept der Innen- stadtberatung umzusetzen. Mögliche Projekte könnten eine weitere Verdichtung des Einzelhandels und der Gastro- nomie auf die Bahnhofstraße oder der Bau eines Fahrrad- Hostels in der City sein.

Susanne Reinig hat 2004 electroplus Reinig von ihrem Vater übernommen und führt den Betrieb in der zwölften Generation. Das Unternehmen ist einer ältesten Eber- bacher Betriebe.

V iele freie Ladenflächen, Investitionsstau bei Alt- Immobilien, 19 Prozent Leerstandsquote und damit so hoch wie in keiner anderen Innenstadt im Bereich der IHK Rhein-Neckar. Eine nicht zu übersehende Problematik, der sich die Eberbacher Stadtver- waltung seit längerem in enger Zusammenarbeit mit vielen Unternehmensvertretern an- genommen hat. Koordiniert durch die IHK-Innenstadtbe- rater wurden ab Frühjahr 2022 konkrete Lösungsvorschläge erarbeitet. Die Innenstadt verdichten, die Stelle eines Wirtschaftsförderers schaffen und die Umnutzung von alten Gebäuden waren dabei wichti- ge Punkte.

Die Eberbacher Werbegemein- schaft wurde 1965 gegründet. Zum monatlichen Stammtisch sind alle Eberbacher Gewerbetreibende eingeladen. www.ewg- eberbach.de

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TITELTHEMA | MITTELZENTREN

MOSBACH Mit Individualität punkten Im ländlich geprägten Umland hat Mosbach für viele längst Oberzentrum-Funktion. Jedoch kein Grund, sich entspannt zurückzulehnen.

U ngewöhnliches Sorti- ment, hochwertige Marken – der 180 Qua- dratmeter große Laden von Ramona Försching und ihre Tochter Michelle Stonawski ist die Definition eines Concept Stores. Effi‘s Kidsshop ist An- laufpunkt für alle, die indivi- duelle Babyausstattung, Kin- derkleidung und Spielsachen suchen. Ein Laden-Konzept, das man in Heidelberg oder Mannheim erwarten würde, das aber gerade in der Mosba- cher Fußgängerzone hervorra- gend läuft. So gut, dass die bei- den Gründerinnen ab Januar 2025 die Fläche eines benach- barten Reisebüros dazuneh- men und in diesem Frühjahr in unmittelbarer Nähe ein Familiencafé auf zwei Ebenen eröffnen. Zudem hat das Team eine Halle im Industriegebiet als Lager angemietet. Hinzu kommt ein Online-Shop: „Wir generieren darüber 75 Pro- zent unserer Umsätze. Was der Laden abwirft, würde gerade mal so für uns Beide reichen, aber inzwischen zehn Aus- hilfen zu beschäftigen, wäre nicht möglich. Die Frequenz in der Innenstadt ist zwar stetig steigend, es kommen auch Kunden aus Heilbronn oder Walldürn, aber wir sind auf den Online-Shop angewiesen,“ erklärt Ramona Försching. Eine Tendenz, die man laut Fabian Weiß von der Mosba- cher Wirtschaftsförderung als Chance begreifen sollte: „An diesem Beispiel zeigt sich, wer zusätzlich online arbeitet, kann auch stationär mehr ma- chen. Dazu sind Kundenbin-

Immobilienbesitzer bei der Durchführung von Instand- haltungsmaßnahmen fördert „Es werden Sanierungsgebiete ausgewiesen. Wer innerhalb dieser liegt, kann Zuschüsse beantragen“, so Wirtschafts- förderer Weiß. Den Wandel der Innenstadt begleiten, Flächen anders belegen beispielsweise mit Ärzten, Gastronomie oder me- dizinischen Dienstleistungen, Interessenten und Vermieter möglichst schnell zusammen- bringen – die Herausforderun- gen für alle Beteiligten in der Mosbacher Innenstadt haben zugenommen. Wirtschaftsför- derung, IHK, Gastroplus und die Werbegemeinschaft „Mosbach Ak- tiv“ arbeiten gemeinsam daran.

dung und Alleinstellungsmerk- male wichtig.“ Dem stimmt IHK-Unternehmensförderin Cathleen Göthel zu. „Mosba- cher Geschäfte, die sich etwas einfallen lassen, wie beispiels- weise eine Buchhandlung mit Lieferservice und zusätzlichem Café, sind mit Frequenz und Umsatz durchaus zufrieden.“ Und doch fällt beim Gang durch die Innenstadt auf: Eine leere Metzgerei, ein kleines Geschäft am Marktplatz und eine schon länger leerstehen- de, größere Immobilie sind nur drei von einigen Leerständen. Cathleen Göthel merkt an, dass bei einigen Objekten die Attraktivität durch bauliche

Ramona Försching (rechts) und ihre Tochter Michelle Stonawski betrei- ben neben ihrem Geschäft in der Mosbacher Fuß- gängerzone auch

einen Online- Shop.

Maßnahmen gesteigert werden könnte. Manche Vermieter würden kaum investieren. Das miss- fällt Unternehmerin Ramona Försching. „In Relation zum

Zustand der Laden- geschäfte sind die Mieten manch- mal einfach viel zu hoch.“ Sie hat zu-

sammen mit ihrer Tochter selbst reno- viert und mit dem Vermie- ter darüber eine Eini- gung erzielt. Die Stadt nimmt bereits am Landes- sanierungs- programm teil, die

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BUCHEN „Die Unternehmen brauchen Fachkräfte“ Arbeiten in Buchen eng zusammen bei der Fachkräftesicherung: das ÜAB-Duo Stefan Kempf und Walter Meier im Gespräch mit Carlo Götz von der ZGB

Die ÜAB, der Betrieb und die Berufsschule – jeder hat seine Aufgabe in diesem Modell und das führt letztlich zu einer guten Ausbildung. Carlo Götz: Die Schüler gehen alle für den theoretischen Teil bei uns in die Berufsschule. Wir tauschen uns regelmäßig aus und haben als Schule einfach zwei statt einem Ansprechpart- ner. Alle sind über Leistungen oder Fehlzeiten informiert. Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit der ÜAB und der Zentralgewerbeschule Buchen (ZGB)? Götz: Das Verhältnis zur ÜAB ist sehr kollegial und freund- schaftlich. Wir sind nicht nur räumlich nah beieinander. Im Miteinander sind wir sehr prag- matisch: es werden beispiels- weise Räume und Materialien getauscht. Die Abschlussprü- fungen finden von jeher in den Räumlichkeiten der ZGB statt, auch die Lehrstellenbörse der ÜAB wurde bei uns veranstaltet. Kempf: Ich kann das nur unterstreichen. Die ÜAB ist 1975 in angemieteten Räumen der ZGB gestartet, erst 1989 bekamen wir unsere eigenen Räumlichkeiten. Das gute Ver- hältnis wird seit vielen Jahren hinweg gepflegt. Seit 1975 hat sich die Lage auf dem Ausbildungsmarkt ge- wandelt. Wie begeistert man junge Menschen in Zeiten des Fachkräftemangels für eine Ausbildung?

Blick in die ÜAB-Lehrwerkstatt. Die Azubis sind im ersten Lehrjahr komplett vor Ort in Buchen.

Berufsschule. Man kann die ÜAB am besten als verlänger- ten Arm der Betriebe beschrei- ben. Das Modell ist nach wie vor zeitgemäß, denn vielen Be- trieben fehlt es auch heute an Ausstattung, um die sogenann- te Grundbildung zu vermitteln. Zudem haben die Betriebe nicht immer die Möglichkeit, sich intensiv um ihre Azubis zu kümmern. Deshalb ver- bringen sie beispielsweise bei einer 3,5-jährigen Ausbildung das erste Lehrjahr komplett in der ÜAB. Danach können sie in den Unternehmen direkt mitarbeiten. Bei einer kürzeren Ausbildung sind die Azubis drei bis sechs Monate bei uns. Walter Meier: Wir sprechen in Buchen von einem Drei- Säulen-Modell und jede Säule ist gleichwertig und wichtig.

Die Überbetriebliche Aus- bildungswerkstätte (ÜAB) in Buchen wurde 1975 gegründet. Was waren die Beweggründe? Stefan Kempf: Die ÜAB wurde als Verein von der IHK und acht Betrieben aus der Taufe gehoben. Ziel war es, dass auch kleinere Betriebe im Neckar- Odenwald-Kreis ausbilden können. Viele hatten nicht die Ausstattung, die dafür nötig gewesen wäre. Mittlerweile haben wir 41 Mitglieder. Was leistet die ÜAB, was eine Berufsschule nicht kann? Kempf: Die ÜAB übernimmt einen Teil der praktischen Ausbildung für die Betriebe, wir ersetzen keine Inhalte der

ÜAB Buchen: Seit 1975 Partner für Aus- und Weiterbildung. www.ueab.de

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Meier: Die Unternehmen müssen sich klar machen, dass sie sich inzwischen um Azubis bemühen müssen, nicht umge- kehrt. Zu einem attraktiven Arbeitsumfeld gehört auch, dass wir möglichen Kandidaten aufzeigen, dass sie sich in einem durchlässigen Ausbildungssystem befinden. Beispiel: Wer eine zweijährige Ausbildung zum Maschinenführer macht, kann danach sofort eingestellt werden. Es gibt zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten, auch wieder über die ÜAB, die am Ende sogar in einem technischen Studium münden können. Auch früh Geld verdienen, ist ein Thema. Ansons- ten sollten Kinder so früh wie möglich, am besten schon im Kindergarten an das Thema Technik herangeführt werden. Das Interesse wecken, und zwar geschlechtsunabhängig. Götz: Wir versuchen mit Kooperationen bei allgemeinbil- denden Schulen immer wieder neue Impulse zu setzten. Unternehmensbesuche, das Aufzeigen von Möglichkeiten – wir können uns als Berufsschule auch nicht mehr darauf ausruhen, dass die Jugendlichen zu uns kommen. Wir müs- sen ihr Interesse wecken und sie zu uns holen. Buchen ist das Ausbildungszentrum im Neckar-Odenwald- Kreis. Was muss sich aus Ihrer Sicht ändern, damit das weiter- hin so bleibt? Meier: Unser Fokus muss auch in Richtung junger Frauen in technischen Berufen gehen. Das Interesse ist da und die Zahlen belegen, dass Mädchen in MINT-Fächern immer stärker werden. Kempf: Wenn wir vermeintlich schwächere Schüler einstel- len, sind das die Mitarbeiter, die uns künftig an den Maschi- nen erhalten bleiben. Das ist wichtig für den Fortbestand der Unternehmen. Götz: Wir haben eine neue Schulart an der ZGB etabliert, AVdual genannt. Jugendliche mit und ohne Hauptschulab- schluss können für Praktika in die Betriebe gehen und dort zeigen, was sie können. Auch so kann es zu Ausbildungsver- trägen kommen. Zu den Personen: Stefan Kempf ist Geschäftsführer der ÜAB, Walter Meier von der Weiss GmbH deren Vorstandsvorsitzen- der, Carlo Götz ist Schulleiter der ZGB. IHK-FORDERUNG Fokus auf die Berufsschulen richten Die Ausbildungsberufe werden im Hinblick auf die Arbeits - welt der Zukunft reformiert; neue Ausbildungsberufe entstehen. Der Umgang mit digitalen Geschäftsprozessen, deren Auswirkung auf die Kommunikation mit Kunden und Kollegen sowie die Datensicherheit und der Datenschutz werden zu zentralen Ausbildungsinhalten. Die Berufsschule als dualer Partner der Betriebe muss mit dieser Entwicklung Schritt halten: Es gilt sowohl die Qualifikation der Lehrkräfte als auch die Ausstattung der Schulen stets an den Erforder - nissen der Arbeitswelt auszurichten. Dabei sind insbeson - dere das Land Baden-Württemberg sowie die kommunalen Schulträger gefordert. Diese Forderung ist Auszug aus den kommunalpolitischen Positionen der Rhein-Neckar (siehe Seite 26).

„Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf bedeutet für mich, Arbeitszeiten flexibel an meine Bedürfnisse anpassen zu können. Das Vertrauen und die Wertschät- zung, die ich entgegengebracht bekomme und die beruflichen Entwicklungsperspektiven begeistern mich bei LOHRER.“ Manuela Miller, Vertriebsinnendienst

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U nternehmen wie al bohn Fenster-Systeme oder Gebhardt Fördertechnik sind fest am Standort Sinsheim verwurzelt. Bundesligastadion, die Klima Arena und das Technik Museum locken zudem zahlreiche Besucher an. Ganz in der Nähe der Freizeitattraktionen will Sinsheim einen Windpark errichten. Die „Energieallee Sinsheim“ soll entlang der Autobahn 6 zwischen Hoffenheim und Eschelbach entstehen. Gemeinsam mit dem Freiburger Energieunternehmen Badenova plant die Stadt die Errichtung von zehn Windrädern. Diese sollen jährlich über 120 Millionen Kilowattstunden grünen Strom erzeugen, was mehr als 78.000 Menschen versorgen könnte. Nicht nur die Sinsheimer Stadtverwaltung macht Tempo. „Wir haben in der Kommune zahlreiche Unternehmen, die sich mit der Energiewende auseinandersetzen und zum Teil wegweisend agieren“, betont Melanie Wricke von der Wirtschaftsförderung. Beispielhaft dafür stehen die folgenden vier Betriebe. SINSHEIM Energiewende – aber mit Tempo! Sinsheim steht für mittelständische Industriebetriebe und eine erfolgreiche Freizeitwirtschaft. Neuer Fokus: eine schnelle Energiewende

Junker Filter: Die Nachhaltigkeits-Pioniere

Badewelt Sinsheim: Energieunabhängigkeit als Ziel

Das Umwelttechnik-Unternehmen hat sich schon früh zum Ziel gesetzt, CO₂-freie Fabrik zu werden. Hierfür wurde in Sinsheim ein Energie-Verbund-Netzwerk geschaffen. Dazu gehören eine Geothermieanlage mit Wärmerückgewin- nung zum Heizen im Winter und Kühlen im Sommer sowie eine Photovoltaikanlage und verschiedene Maßnahmen zur Wärmedämmung. Der komplette Betrieb läuft daher ohne Kohle oder Gas. Bereits 2011 wurde Junker Filter dafür mit dem Energy Master Award ausgezeichnet.

Die Thermengruppe Josef Wund führte Anfang Februar 2024 Erkundungsbohrungen zur Erdwärmegewinnung als erneuerbare Energiequelle für die Thermen und Badewelt Sinsheim durch. Erste Untersuchungen verliefen positiv, daher wird jetzt das Potenzial der Erdwärme als nachhalti- ge Energieform geprüft. 2024 soll die Badewelt vergrößert werden. In diesem Zuge soll auch die Unabhängigkeit von externen Energieträgern forciert werden. Geplant ist unter anderem auch eine große Photovoltaik-Anlage auf dem Parkplatz. Die Besucher-Fahrzeuge stehen dann im Schat- ten der Panels.

Umweltfreundlicher Wellness-Tempel: Die Badewelt Sinsheim wird bereits mit 100 Prozent Ökostrom betrieben.

Seit 1956 produziert Junker Filter am Standort Sinsheim. Das Unternehmen agiert seit längerem emissionsfrei.

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B&S Service GmbH: Vorreiter in Sachen Wasserstoff Eine kleine Wasserstofftankstelle für die Unternehmens- flotte – das wird derzeit von der B&S Service GmbH ge- meinsam mit Forschern der Dualen Hochschule Mann- heim zur Marktreife gebracht. Das Unternehmen will damit endgültig energieautark werden. Inhaber Konrad Weiß stellte schon 2005 auf alternative Energien um, der 25-köpfige Außendienst bekam eine Elektrofahrzeug-Flot- te. Durch gestiegene Energiepreise, lange Ladezeiten und geringe Reichweite sei das fürs Unternehmen jedoch nicht ideal. Daher jetzt das Wasserstoff-Projekt für einen klima- freundlichen Außendienst. Es wurde bereits mit Hilfe der DHBW ein Prototyp entwickelt. Ein elektrochemischer Verdichter halte das System klein und wartungsfrei.

Erne Holzbau: Neuer Standort wächst

Das Schweizer Holzbauunternehmen errichtet seit Oktober 2023 in Sinsheim einen neuen Standort. Neben einer Produktionshalle mit rund 4.600 Quadratmetern ent- steht auch ein Bürogebäude in Holz-Modulbauweise. Am neuen Standort in Sinsheim werden künftig Holzmodule produziert und ausgebaut sowie Holz-Beton-Verbundde- cken gefertigt. ERNE ist auf nachhaltige Holzbauprojekte spezialisiert, vor allem im Schul- und Kindergartenbau. Der neue Standort in Sinsheim verkürze Transportwege in Süddeutschland. Im dritten Quartal 2024 soll mit der Produktion begonnen werden.

Erne Holzbau errichtet derzeit eine Niederlassung in der Neulandstraße.

Die Wasserstofftankstelle der B&S Service GmbH wird zusammen mit der DHBW entwickelt.

HOHE ENERGIEKOSTEN Von Entwarnung keine Rede

lieferungen sind die Energiekosten für viele Betriebe zum Jahreswechsel sogar wieder gestiegen.“ Die Beschaffungs - kosten lägen immer noch beim Doppelten des langjährigen Vorkrisenniveaus, rechnet der stellvertretende DIHK-Haupt- geschäftsführer vor. „Es spricht derzeit viel dafür, dass diese im Zuge einer wirtschaftlichen Besserung in Zukunft wieder steigen werden. Dazu kommen die in den nächsten Jahren drastisch steigenden Stromnetzentgelte.“ Dadurch könnten sich die Preisnachteile gegenüber Frankreich oder den USA laut Dercks daher sogar weiter vergrößern. „Damit zumindest mittelfristig die Preise wieder auf ein vertretbares Niveau sinken, muss das Stromangebot rasch ausgeweitet werden“, fordert der DIHK-Experte. „Auch eine Beteiligung des Bun - des an den Kosten der neuen Stromnetze ist erforderlich.“ Mit der IHK Kosten sparen durch Material- und Energie- effizienz? Jetzt informieren unter ihk.de/rhein-neckar/keffplus

Die befristete Mehrwertsteuersenkung auf Gaslieferungen, die nach Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine eingeführt worden war, ist Ende März ausgelaufen. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) warnt vor den damit für die Betriebe verbundenen Belastungen. „Deutschland bleibt ein Hochpreisland für Energie – auch wenn die Beschaffungskosten für Strom und Gas gegenüber Herbst 2022 deutlich gesunken sind“, erinnert der stellver - tretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks. „Unter hohen Preisen leiden weiterhin industrielle Großverbraucher genauso wie der Mittelstand.“ Von einer Entwarnung bei den Energiekosten könne aus Sicht der Unternehmen keine Rede sein, stellt Dercks klar. „Im Gegenteil: Durch den Weg - fall des geplanten Zuschusses zu den Stromnetzentgelten sowie die Abschaffung des Spitzenausgleichs bei Gas -

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SCHWETZINGEN Tourismus mit Konzept Hervorragende Kaufkraftzahlen, große Anziehungskraft auf Touristen: Schwetzingen hat viel auf der Habenseite. Das soll auch so bleiben.

nachtsmarkt sind Magneten. Im vergangenen Jahr lockte der kurfürstliche Weihnachts- markt 120.000 Besucher. Events, die außerhalb der Frühlings- und Sommermo- nate stattfinden und somit die Saison verlängern, sind auch Ergebnis eines 100 Seiten langen Tourismuskon- zeptes, das während der Coro- na-Pandemie neu erarbeitet und fortgeschrieben wurde. Man habe sich das Angebot in der Stadt noch einmal in der Tiefe angeschaut, um Spots außerhalb des Schlos- ses zu definieren und die Verweildauer der Gäste so verlängern, so Dr. Barbara Gilsdorf, Kulturreferentin in Schwetzingen. Inzwischen wurde nicht nur geplant, sondern gehandelt. Eine neue touristische Webseite und die erfolgreiche Beantragung eines Landeszuschusses für die neue Tourist-Information (Fertigstellung 2025) konn- ten bereits realisiert werden. Ebenso wurden die Motivbän- ke an historischen Plätzen im Stadtzentrum weiter etabliert. Auch bei den Möglichkeiten für Gastronomen und Dienst- leister tut sich etwas. Andreas Bante, Geschäftsführer der Schlossgastronomie Theo- dor’s und der Kurfürsten Stube, erzählt: „Ich bin seit 2021 für die Schlossgastro- nomie verantwortlich, habe davor bereits zehn Jahre unter dem alten Pächter gearbei- tet. Wir können inzwischen sehr viel mehr umsetzen. Kleine Konzerte im Schloss-

garten, Tastings oder ein Musikfestival im Sommer. Die Zusammenarbeit mit der Schlossverwaltung ist besser geworden.“ So kann er in den Sommermonaten auch erstmal die Kurfürsten Stube in den Abendstunden geöffnet lassen. „Das gab es bisher noch nie. Die Besucher können dann im Ehrenhof zu Abend essen und aufs Schloss schauen“, so Bante. Trotz der Erleichterungen sieht der Gastronom noch Luft nach oben, vor allem in den Winter- monaten. Im Januar und Fe- bruar habe man geschlossen, da sich der à la carte-Betrieb nicht lohne. Auch der Novem- ber sei schwierig. Ein Spagat für die Stadtverwaltung. Denn laut Barbara Gilsdorf will man sich auf sanften Tourismus mit beispielsweise Fahrradreisende konzentrieren: „Das Schloss ist ein Premium-Hotspot in der Innenstadt. Es würde rein logistisch schon nicht funk- tionieren, wenn hier massen- weise Busse anrollen,“ so die Kulturreferentin. Entwicklungspotenzial gibt es auch bei den Übernachtungs- zahlen. Mit 106.251 Übernach- tungen konnte man 2022 die beiden Pandemiejahre zwar locker übertreffen. Das Niveau von 2019 (130.809) konnte allerdings noch nicht wieder erreicht werden. Bis Ende September 2023 gab es bereits einen Anstieg um 15.000 Übernachtungen, sodass für das abgelaufene Jahr fast das Vorpandemie-Niveau erwartet wird.

Blumenparadies: Das Schwetzinger Schloss mit seiner barocken Gartenanlage besuchen jährlich rund eine drei - viertel Million Menschen.

M it rund 750.000 Be- laut staatlicher Schlösser und Gärten Baden-Württemberg nach Heidelberg der touristi- sche Anziehungspunkt Num- mer eins im Rhein-Neckar- Raum. Neben der imposanten Anlage zieht auch ein nicht minder beeindruckender Ver- anstaltungskalender vor allem zahlreiche Tagestouristen in die Spargelstadt. Festspiele, Open-Air-Konzerte, Lichter- fest und vor allem der Weih- suchern jährlich ist das Schwetzinger Schloss

13.124 EURO Einzelhandels- umsatz pro Kopf in Schwetzingen – und damit Spitzen- reiter im IHK-Bezirk QUELLE: IHK-KAUFKRAFT- ANALYSE 2023

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WEINHEIM Tradition trifft auf Innovation Weinheim ist von jeher ein starkes wirtschaftliches Zentrum. Traditionsunternehmen wie Freudenberg oder Viscofan DE sind prägend für die größte Stadt im Rhein-Neckar-Kreis.

gen in Medizin und Kosmetik etabliert. Bei Viscofan sorgten die internationalen Verände- rungen in Sachen Ernährungs- und Essverhalten für eine breitere Ausrichtung. Freudenberg plant derzeit für Freudenberg Sealing Techno- logies ein neues Distributions- zentrum. Auch weitere Projek- te seien in der Konzept- bzw. Planungsphase. Aber auch in Weinheim ist Wachstum begrenzt. Filterhersteller B&S Industrieservice will mehrere Standorte zusammenführen. Dafür war im Bereich „Hintere Mult“ ein Gebiet vorgese- hen. Trotz Zustimmung des Gemeindesrates wurde die Erweiterung gestoppt. Wegen eines Formfehlers landete das Vorhaben beim Verwaltungs- gericht in Mannheim. Derzeit gibt es noch kein konkretes Zeitfenster, wann die rechtli- che Überprüfung beendet sein wird, aktuell kann die Stadt dem Unternehmen keine ge- eignete Ersatzfläche anbieten. Wirtschaftsförderer Jens Stuhrmann baut trotzdem weiter auf die Innovations- kraft am Standort: „Es gibt zahlreiche Unternehmen, die sich aus Freudenberg heraus gegründet haben. Ebenso viele sind mit dem Konzern als Subunternehmer oder Kunde verbunden.“ Beispiel Wein- heim Leder: 2003 aus dem Freudenberg-Konzern heraus- gegründet, mischt auch dieses Unternehmen längst inter- national vorne mit. Und so schließt sich der Weinheimer Kreislauf aus Tradition und Innovation.

Das Geschäft rollt. Blick in die Freudenberg- Produktion

S eit 175 Jahren hat die Freudenberg Gruppe ihren Sitz in Weinheim. Aus einer kleinen Gerberei ist ein weltweit tätiger Tech- nologiekonzern mit 52.000 Mitarbeitern weltweit gewor- den. In 40 Marktsegmenten ist Freudenberg derzeit aktiv. Der Konzern beliefert Brenn- stoffzellen-Hersteller für verschiedene Anwendungen wie Heavy Duty Trucks, Gabel- stapler sowie Kreuzfahrtschiffe ebenso wie die Bau- oder Tele- kommunikationsindustrie. Die Innovationskraft hat sich bis ins Bundeskanzleramt herum- gesprochen. Bundeskanzler Olaf Scholz besuchte Freuden- berg vergangenen Herbst und lobte die stetige Weiterent- wicklung des Konzerns. „Die gute Infrastruktur am Standort und die Möglichkeit, indus- trielle Tätigkeit auszuüben

macht Weinheim als Standort für Freudenberg attraktiv“, so Unternehmenssprecherin Dr. Martina Muschelknautz. Auch die Verkehrsanbindung, die Verfügbarkeit von Fach- kräften und die Nähe zu den Forschungseinrichtungen sei optimal. Freudenberg ist nicht das ein- zige Traditionsunternehmen, das die Zwei-Burgen-Stadt prägt. Trans-o-flex feierte jüngst 50-jähriges Jubiläum und Viscofan DE, seit 1933 in Weinheim beheimatet, konnte nach einer Übernah- me den Verbleib am Standort erfolgreich sichern und das Portfolio erweitern. Bisher war das Unternehmen auf Colla- gen-Wurstdärme spezialisiert. Inzwischen hat man in Wein- heim auch ein Kompetenzzen- trum für Collagen-Anwendun-

1.357 BETRIEBE

gab es 2023 in Weinheim

QUELLE: WIRTSCHAFTS - FÖRDERUNG WEINHEIM

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