IHK-Magazin Ausgabe 05/2023

05 | 2023 IHK Magazin

IHK-Magazin digital lesen: ihk.de/ rhein-neckar/ magazin

Inhouse-Angebot So bilden Sie Ihre Mitarbeiter weiter

SEITE 45

IVO UND BERNHARD EBERT

Hidden Champions aus dem Rhein-Neckar-Kreis SEITE 15

AUS DEN UNTERNEHMEN Angelika Schweikert und ihr Sinn für Mode SEITE 38

NACHFOLGER GESUCHT Weshalb in vielen Betrieben die Zeit drängt SEITE 30

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STANDPUNKT

Wettbewerbsfähigkeit ist abgestürzt

D eutschland war laut Economist Ende der 1990er Jahre der kranke Mann Europas. Durch mutige Reformen und die Tatkraft der Unternehmen hat dieses Land Wettbewerbsfähigkeit wiedergewon- nen und einen langen Aufschwung erlebt, der uns resilient für die Krisen in den 2000er Jahren gemacht hat. Solch einen Aufbruch brauchen wir jetzt wieder – und zwar durch eine „Wirtschaftspolitische Agenda 2030“. Denn die Wettbewerbsfähigkeit des Stand- orts Deutschland hat durch schlechte Rahmenbedingungen sukzessive nachge- lassen und ist in der vergangenen Perio- de geradezu abgestürzt! Dies bestätigen internationale Standort-Rankings wie das renommierte IMD Institute Lausanne (World Competitiveness Center). Im aktuellen Standortindex des ZEW in Mannheim, der 21 wichtige Industriestaa- ten vergleicht, sind wir von Platz 14 auf den 18. Platz abgerutscht. Das ist schlimm. Katastrophal ist, dass die deutschen Rahmenbedingungen in den wichtigsten Disziplinen versagen: • Energiekosten: Platz 18 • Arbeitskosten und Arbeits- markt: Platz 19 • Regulierung: Platz 19 • Steuerbelastung: Platz 20 von 21

Die Versäumnisse und Fehler der Politik der vergangenen Jahre kumulieren sich und verdichten sich mit neuen Herausfor- derungen wie dem russischen Überfall auf die Ukraine und dessen Folgewirkungen zu einer hochkomplexen Problemlage. Hinzu kommt die Politik der Ampelkoalition, die in der Kritik steht. Täglich werden in den Unternehmen so Investitionsentscheidungen getroffen, die unter den aktuellen Bedingungen gegen den Standort ausfallen. Um es zugespitzt zu sagen: Die großen Unternehmen ver- lagern, die mittleren verkaufen und die kleinen schließen. Wandern Unternehmen ab, droht perspektivisch auch der Verlust von Wertschöpfung bei deren Kunden. Summieren sich solch Entscheidungen, überschreitet der Standort einen Kipp- punkt mit irreversiblen Schäden. Die Politik muss daher mit der geforderten „Wirtschaftspolitischen Agenda 2030“ an erster Stelle die Komplexität von Wirtschaft verstehen und berücksichtigen. Wirtschaft funktioniert wie ein Ökosystem. Alles hängt mit allem zusammen und ist so ge- sehen systemrelevant. Das Problem sind daher politische Eingriffe, die diese Zusammenhänge

Dieser Text ist ein Aus - zug aus den Statements von IHK-Präsident Manfred Schnabel am 12. Juli beim IHK-Pres - segespräch und dem IHK-Sommerfest. Beide Texte finden Sie unter ihk.de/rhein-neckar/ praesident

Wir brauchen dringend eine „Wirtschafts- politische Agenda 2030“!

und Wechselwirkungen nicht berücksichtigen und so mas- siv und dauerhaft Schaden anrichten.

Manfred Schnabel Präsident der IHK Rhein-Neckar

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INHALT

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KOMPAKT 6 Wirtschaft und Region im Überblick

TITELTHEMA | RHEIN-NECKAR 10 Der Rhein-Neckar-Kreis Gutes Klima für Unternehmen 12 Landrat Dallinger im Interview „Wir wollen bis 2035 klimaneutral sein“ 13 Karte Der Rhein-Neckar-Kreis in Zahlen 14 Bade-Welt-Sinsheim Gelebte Work-Life-Balance als Standortfaktor 15 St. Hippolyt Mühle Ebert Tradition und High-Tech vereint 16 Junker-Filter Spitzentechnologie mit Augenmaß 17 Der Rhein-Neckar-Kreis im IHK-Check „Die Kommunen wollen ihre Innenstädte beleben“ AUS DER IHK 22 IHK-Bilanz 2022 Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Erfolgsrechnung 24 IHK MRN Wirtschaftsforum Wirtschaft der Region fordert Politik zum raschen Handeln auf 26 Stories aus 50 IHK-Jahren Wie Torsten Kaiser immer auf die Hilfe der IHK zählen konnte

42 Immer recht freundlich Am 1. September beginnt offiziell das neue Ausbildungsjahr. Die IHK gibt Tipps für die Last-Minute- Bewerbersuche.

27 IHK-Standort Mosbach Rundes Jubiläum gefeiert

38 AUS DEN UNTERNEHMEN Farbenfroh durchs Leben „Mode und Genuss“ in Mosbach ist ihr Ein und Alles: Unternehmerin Angelika Schweikert im Porträt

STANDORT 28 Handball-EM in Mannheim Sportliches Großereignis wirft Schatten voraus 30 Nachfolger gesucht Wieso das Modehaus Müller beinahe für immer schließen musste

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IHK-Magazin digital lesen:

AUS DEN UNTERNEHMEN 32 Mack Jeans & Mode Ein Einzelhandelsunternehmen im Wandel der Zeit 33 Menopriva Drei Frauen und ihre Lösungen für Wechseljahr-Beschwerden 34 Lochbühler Aufzüge Mannheimer Industrieunternehmen wird 150 35 Biorepair.com Labordiagnostika Zulieferer für die Wissenschaft 36 HIMA Neues Security-Labor eröffnet 37 Roche Große Einweihungsfeier in Mannheim 38 Röchling Unternehmensgruppe baut Engagement bei Elektromobilität aus 38 „Mode und Genuss“ Angelika Schweikert und ihr Weg zur Unternehmerin 39 Eutecma Globale Kreiswirtschaft für passive Kühlsysteme im Aufbau 40 Musikzimmer László Fehérs Herz schlägt für Schallplatten

28 Auf dem Sprung Patrick Groetzki ist einer der Stars der Rhein-Neckar-Löwen. Im Januar sind seine Handball-Gegner auf nationaler Ebene, unter anderem aus Spanien und Kroatien, bei der EM in der Mannheimer SAP Arena zu Gast.

41 Harry Richter Coaching Damit die eigene Gesundheit nicht auf der Strecke bleibt

TIPPS 42 Ausbildung 44 Recht & Steuern 45 Weiterbildung

46 Umwelt & Energie 48 Auslandsgeschäft 49 Unternehmensführung

IHK-SERVICE 50 + 55 Öffentliche Bekanntmachungen

52 IHK-Börsen 53 Impressum 55 Jubiläen

47 Tipps

NAMEN SIND NACHRICHTEN 56 Meldungen in Kürze

SO LADE ICH MEINEN AKKU AUF 58 Alexander Hochenedel auf Tour zu sich selbst: Der Coach setzt in stressigen Zeiten unter anderem auf Querfeldein-Wanderungen im Schwarzwald.

Wie erhalten Betriebe Geld fürs Energiesparen? Das IHK-Team für Ressourceneffizienz kennt die Antwort.

VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNGEN 18 Metropolregion Rhein-Neckar

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KOMPAKT

Das Duo hinter der Espresso Perfetto Heidelberg GmbH: Markus Bauer und Hale Kotan

ESPRESSO PERFETTO Italien in der Tasse

espressoperfetto.de

Unternehmen. Als sich die Gelegenheit bot, haben wir schnell zugeschlagen“, erzählt Kotan. Zusätzlich zum Verkauf der Maschinen, deren Service über die hauseigene Werkstatt sichergestellt ist, werden im Espresso Perfetto Barista-Kurse im kleinen Kreis angeboten. Maximal zwei Personen pro Termin erfahren hier, wie sie aus ihren Siebträgermaschinen daheim das Beste herausholen. Hinzu kom- men durch ein kleines Café im Laden genuss- volle Momente vor Ort. Oder wie Hale Kotan selbst sagt: „Wenn ich einen Espresso trinke, schließe ich für eine Minute meine Augen und fühle mich wie in Italien.“ Dolce Vita ist eben manchmal nur einen Schluck entfernt.

WER KAFFEE ODER ESPRESSO GENIESSEN WILL, kann auf sie schwer verzichten: Sieb- trägermaschinen sind längst nicht mehr nur in Cafés und Restaurants zu Hause, auch immer mehr private Liebhaber des schwarzen Genus- ses setzen auf eine professionelle Zubereitung. Ein Trend, der in Lockdownzeiten erheblich an Fahrt aufgenommen hat, und Hale Kotan und Markus Bauer in die Hände spielt. Die Bei- den haben im September 2020 in Heidelberg Espresso Perfetto eröffnet. Mit Siebträgerma- schinen kennen die Beiden sich aus. Vor ihrer Selbstständigkeit waren sie bei einem Her- steller der gefragten Produkte tätig. „Markus und ich wollten schon immer unser eigenes

Wir wollten schon immer unser eige- nes Unter- nehmen. Hale Kotan, Geschäfts - führerin von Espresso Perfetto Heidelberg

? Darf ein Angestellter mit Krankmeldung in Urlaub fahren? FRAGE DES MONATS

ZAHL DES MONATS

Wenn Arbeitnehmer kürzer als sechs Wochen krankgeschrieben sind, müssen sie weder ihrem Arbeitgeber noch ihrer Krankenkasse darüber Bescheid geben – vorausgesetzt, der Urlaub behindert nicht die Genesung.

wurden 2022 in Deutschland gegründet – minus sieben Prozent im Vergleich zu 2021 QUELLE: GEMEINSAME UMFRAGE VON CREDITREFORM UND ZEW

163.000 UNTERNEHMEN

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KOMPAKT

O-TON DES MONATS

zum Netzwerken mit anderen Selbstständi - gen. Zusätzlich erwarten die Teilnehmer unter anderem Impulse zu den Themen Crowdfunding und Kooperationsma - nagement. www.veranstaltungen. ihkrt.de/EKU-Kon- gress2023 Gesund? Gesund! Die baden-württembergi - schen Industrie- und Handelskammern haben in Kooperation mit der Universität Freiburg die Checkliste „Gesund - heitsbewusster Betrieb“ entwickelt. www.gesundheitsbe- wusster-betrieb.de

TIPPS & TERMINE

„Die Politik sollte jetzt etwas Ruhe einkehren lassen.“ DIHK-Präsident Peter Adrian

Wer ist die IHK? Welche Angebote und Leistun - gen erbringt sie für Ihr Unternehmen? Melden Sie sich an für die nächs - te Neumitglieder-Veran - staltung und lernen Sie Ihre IHK kennen: ihk.de/rhein-neckar/ neumitglieder Gemeinsam groß – durch die Macht des Netzwerks: Am 28. September findet in Stuttgart der nächste IHK-Kongress für Ein - personen- und Kleinst - unternehmen statt. Der kostenfreie Event bietet zahlreiche Möglichkeiten

Angesichts alarmierender Wirtschaftsdaten fordert DIHK-Präsident Peter Adrian spürbare Entlas - tungen der Betriebe von unnötiger Bürokratie.

MEIN TOPSELLER

„Sommer ist die Zeit für Erdbeer-Mascarpone-Kuchen“ SAMIRA YÖRÜK: Wir sorgen bei unseren Gästen mit unserem Frühstücks- und Brunch-Angeboten für den richtigen Start in den Tag, beispielsweise mit Tomate- Mozzarella-Omeletts, unseren Brot-Powerschnitten mit Rührei oder dem Amore Mio-Frühstück mit Melone, Serrano-Schinken und frischen Quark-Dips. Besonders gut kommen bei unseren Gästen unsere selbstgemach- ten Kuchen an. Jeden Mittwoch trifft sich bei uns eine 80 + -Damen-Tanzgruppe – da darf ein Stück frischer Bie- nenstich nicht fehlen. Bei den Kuchenrezepten experi- mentiere ich gerne mit vielen regionalen Zutaten, gerade jetzt in der sommerlichen Beeren-Zeit. Im Moment ganz weit vorne: Biskuitboden in Buchstabenform mit Erd- beer-Mascarpone-Füllung. Ich bin ein Gastronomie-Kind – meine Mutter hatte ein

AZUBI-SUCHE Jetzt anmelden für den Karriere Kick

Am 30. November 2023 kehrt der Karriere Kick nach Mannheim in die alte Schildkrötfabrik zurück. Bei der IHK-Veranstaltung geht es um die Karriere von potenziellen Azubis in Ihrem Unternehmen und ums Kickern – so können Sie in entspannter Atmosphäre Gespräche über die vielfältigen Aus - bildungsmöglichkeiten in Ihrem Betrieb führen. Über eine Web-App wird das Turnier zeitgemäß und zielgruppenorientiert abgewickelt. Werden Sie Teil dieses innovativen Messeformats und melden Sie sich bereits jetzt an unter ihk.de/rhein-neckar/karriere-kick Sie suchen noch Azubis für das neue Ausbildungs- jahr? Mehr zu den IHK-Aktivitäten zur Azubisuche finden Sie unter ihk.de/rhein-neckar/matching-unternehmen

deutsch-kroatisches Restaurant, in dem ich immer mitge- arbeitet habe. Mit „Sumas Café“ habe ich mir meinen

Lebenstraum erfüllt, ich bin jeden Tag über-

glücklich.

Samira Yörük leitet seit 2017 „Sumas Café“ in Altlußheim .

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KOMPAKT

IHK-REGION Von Socken und Geschirrtüchern

MANNHEIM Video doesn’t kill the radio star: Snocks ist mit einem Video-Podcast gestartet. Das Format ergänzt den bereits existierenden Audio-Podcast „E-Commerce, Why Not?“ des Socken- und Wäschelabels. In das neue Video-Studio wurden nach Unternehmens - angaben rund 30.000 Euro investiert.

LEIMEN Alle Türen auf: Auf rund 8.000 Quadratmetern ist im Gewerbegebiet Süd II ein Neubau für die Autohaus - gruppe Geisser eingeweiht worden.

EBERBACH Bicycle Race: Die krauth technology GmbH hat die Rechte an „Radhaus“ erworben. Damit erweitert der Hersteller von Lösungen für Fahrgeldmanagement sein Portfolio um Angebote für vollauto - matische Parkgaragen von E-Bikes und Fahrrädern.

Walldürn

Weinheim

Buchen

Mannheim

Heidelberg

Eberbach

Adelsheim

Schwetzingen

Plankstadt

Leimen

Mosbach

Hockenheim

Wiesloch

EVENTS 5. August Mosbach Mit allen Sinnen genießen: Kräutermarkt in der Mosbacher Altstadt www.mosbach.de/ veranstaltungen 12. August Buchen Heimatsound und die Neue Philharmonie Frankfurt im Konzert Symphonic 2023: Café del Mundo www.welt-musik- stadt-buchen.de

Sinsheim

PLANKSTADT G wie Gscherrhandieschl: Weldebräu postet immer donnerstags um 17:52 Uhr auf seinen Social Media Seiten eine neue Folge des „Kurpfälzer ABC mit Charly Weibel“.

MOSBACH: It’s raining money: Für High- Tech-Firmen im Ländlichen Raum bieten die EU und das Land Baden-Württemberg das Förderprogramm „Spitze auf dem Land“ an. Ansprech - partnerin beim Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis: Karin Brell, karin.brell@neckar-odenwald- kreis.de

HEIDELBERG Störungsfrei: Die Würth IT GmbH modernisiert ihre SAP- Systeme mit der Software der SNP Schneider-Neureither & Partner SE.

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KOMPAKT

DIE ANALYSE

STECKBRIEF

KALENDERBLATT

Ralf Rohmann: „Die Wertschätzung für Wirtschaft fehlt“

30. November 2023 Ausbildungsmesse meets Kickerturnier: Der IHK-Karriere Kick geht in die zweite Runde. Jetzt anmelden unter

Wie sieht Ihre Arbeit aus? Wir gehen an die Basis und führen beispielsweise in Schulen Aktionen für Kinder und Jugendliche durch. Hier geht es unter anderem darum, spiele - risch ein Verständnis für technische Zusammen - hänge zu vermitteln. Bei Elternabenden müssen wir tiefer gehen, weil zuneh - mend die Wertschätzung für Wirtschaft fehlt. Die Folge: Die Eltern unter - stützen ihre Kinder zu stu - dieren. Eine Ausbildung kommt für sie jedoch oft nicht in Frage. Ansprechpartner für die IHK-Initiative: Dr. Andreas Hildenbrand,  andreas.hildenbrand@ rhein-neckar.ihk24.de ZUR PERSON Ralf Rohmann, geschäftsführender Gesell - schafter der Maschinen - fabrik Gustav Eirich GmbH & Co. KG, ist Vorstands - vorsitzender der „Initiative Fachkräftesicherung Neckar-Odenwald-Kreis“.

Herr Rohmann, wieso en- gagieren Sie sich bei der „Initiative Fachkräfte- sicherung Neckar-Oden- wald-Kreis (NOK)“? Viele Unternehmen in ländlichen Raum haben Schwierigkeiten, Fachkräf - te zu finden. Als Zusam - menschluss von rund 50 Betrieben erzeugen wir, in enger Zusammenarbeit mit IHK und anderen Institutionen, mit unserer Initiative mehr Aufmerk - samkeit als im Alleingang. Unser gemeinsames Ziel: Für Berufsbildung im NOK werben.

Dorothee Balke, IHK-Geschäftsbe - reichsleiterin Berufliche Weiterbildung

ihk.de/rhein-neckar/ karriere-kick

Weiterbildung zahlt sich aus

Nach einer deutschlandweiten Umfrage unter 20.000 Absolven - ten einer IHK-Weiterbildung ver - dienen rund 60 Prozent von ihnen nach ihrer Fortbildungsprüfung mehr Geld als vorher. 57 Prozent haben nach der Weiterbildung einen größeren Verantwortungs - bereich im Job. Auch für Betriebe bringt dieser Qualifizierungspfad viele Vorteile. Sie können aus der eigenen Belegschaft heraus auf Top-Niveau weitergebildete Fach- und Führungskräfte entwickeln, die mehr Verantwortung überneh - men können und wollen. Was bietet die IHK Ihrem Unterneh- men in Sachen Weiterbildung? Jetzt informieren auf Seite 45 und unter ihk.de/rhein-neckar/weiterbil- dung-inhouse

 AUS DEN HOCHSCHULEN

Globale Ziele: An der Universität Heidelberg ist die neue Veranstaltungs - reihe „Contributing to the World‘s To Do List“ gestartet. Diese widmet sich den 17. Nachhaltig - keitszielen der Vereinten Nationen. Zum Start stand Ziel Nr. 13 – das Handeln für Klimaschutz – im Fokus. www.uni-heidelberg.de

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TITELTHEMA | RHEIN-NECKAR

Entspannen in der tropischen

Badewelt Sinsheim: Jährlich nutzen rund 700.000 Personen dieses Angebot.

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TITELTHEMA | RHEIN-NECKAR

DER RHEIN-NECKAR-KREIS Gutes Klima für Unternehmen

Was zeichnet den Wirtschaftsstandort Rhein-Neckar-Kreis aus? Wovon profitieren Betriebe? Worin bestehen Herausforderungen? Ein Porträt. F ragt man Landrat Ste- fan Dallinger nach einer wollen dieses Potenzial nicht nur pragmatisch nutzen, sondern auch mit vielfältigen Angeboten Unternehmen und Bürger beim Klimaschutz mit- den vergangenen Jahren nicht immer mit dem zunehmenden

Verkehr Schritt halten. Nun sollen die A6 sowie die A5 be- schleunigt saniert und ausge- baut werden. Hinzu treten der vierspurige Ausbau der L 723 und die Ortsumfahrung Altwiesloch. Auf der Agenda des Kreises ganz oben stehen ebenso die Verbesserung des Öffentlichen Personennahver- kehrs sowie die Schaffung leis- tungsfähiger Radschnellwege. Viel zu tun gibt es auch bei der Energiewende. Im Landkreis besteht erhebliches Potenzial für den Ausbau der Photo- voltaik – sowohl auf Frei- als auch auf Dachflächen. Der Kreis und seine Kommunen

Überschrift für den Rhein-Neckar-Kreis, lautet seine Antwort ohne zu zögern: „Baden-Würt- temberg im Kleinen“. Der Politiker verweist dabei auf die vielfältige Landschaft, eine gut ausgebauten Verkehrsinfra- struktur und einem gesunden Branchenmix aus Anlagen- und Maschinenbau, Informati- ons- und Biotechnologie (siehe Seite 12). Hidden Champions wie Junker-Filter (siehe Seite 16) sowie St. Hippolyt Mühle Ebert in Dielheim (siehe Seite 15) zeigen, was den Kreis so erfolg- reich macht: Innovation und Tradition, immer nah an tech- nischen Entwicklungen und am Menschen. Deshalb sind hier auch zahlreiche börsenno- tierte Unternehmen ansässig, etwa SAP in Walldorf bzw. St. Leon-Rot oder Heidelberger Druckmaschinen und MLP in Wiesloch. Und touristisch hat die Region ebenso einiges zu bieten – etwa Sinsheim mit dem Technikmuseum, der Klimaarena und der Badewelt (siehe Seite 14). Als „Land im Kleinen“ steht der Rhein-Neckar-Kreis aber auch vor ähnlichen Problemen wie Baden-Württemberg: So konnten die Sanierung und der Ausbau der Infrastruktur in

18,4 MILLIARDEN EURO Bruttowertschöp- fung 2020 durch Betriebe im Rhein- Neckar-Kreis QUELLE: STATISTISCHES LANDESAMT BADEN- WÜRTTEMBERG

nehmen. Dass dieser Prag- matismus und „ein offenes Ohr für die Wirtschaft“ (so IHK-Geschäftsführer Andreas Kempff) wichtige Standortfak- toren sind, zeigt sich ebenso beim kommunalen Flächen- management (siehe Seite 17). Hier sind die Mittelzentren auf einem guten Weg, in ihren Innenstädten ein attraktives Angebot von Einzelhandel und Gastronomie zu schaffen, Leerstände zu vermeiden und die Aufenthaltsqualität zu ver- bessern. Dr. Stefan Burkhardt

Das lesen Sie im Titelthema

14 Bade-Welt-Sinsheim Gelebte Work-Life-Balance als Standortfaktor 15 St. Hippolyt Mühle Ebert Tradition und High-Tech vereint 16 Junker-Filter Spitzentechnologie mit Augenmaß 17 Der Rhein-Neckar-Kreis im IHK-Check „Die Kommunen wollen ihre Innenstädte beleben“

10 Der Rhein-Neckar-Kreis Gutes Klima für Unternehmen 12 Landrat Dallinger im Interview „Wir wollen bis 2035 klimaneutral sein“ 13 Karte Der Rhein-Neckar-Kreis in Zahlen

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TITELTHEMA | RHEIN-NECKAR

LANDRAT IM INTERVIEW „Wir wollen bis 2035 klimaneutral sein“ Wie unterstützt der Rhein-Neckar-Kreis Betriebe bei der Digitalisierung? Welche Pläne gibt es bei Energieversorgung? Landrat Stefan Dallinger gibt Antworten.

Worin liegen die besonderen wirtschaftlichen Stärken des Rhein-Neckar-Kreises? Landrat Stefan Dallinger: Der Rhein-Neckar-Kreis ist das Land Baden-Württem- berg im Kleinen, mit starken urbanen, aber auch ländli- cheren Bereichen und einem sehr guten Branchenmix. Unser starkes produzieren- des Gewerbe umfasst große Unternehmen von Weltrang und Zulieferer der Auto- mobilindustrie, hinzu treten Hidden Champions und ungefähr 10.000 Dienstleis- tungsbetriebe. Für diese Unternehmen ist gutes Internet unabdingbar. Dallinger: Das stimmt und deshalb haben wir den Breitbandausbau energisch vorangetrieben: Der Backbone (Hauptstrang des Glasfaser- netzes, Anm. d. Red.) steht, die 54 Städte und Gemeinden und alle Kreisliegenschaften sind miteinander verbunden. Die wesentlichen Gewerbege- biete und alle Schulen sind im Vollausbau, die Wohngebiete folgen. So können wir auch das Smart-City-Projekt im Rahmen der Smart-Region- Strategie der Metropolregion Rhein-Neckar verwirklichen. Dieses Programm zielt auf die Revitalisierung der Innen- städte, indem es Co-Working unterstützen und Leerstände vermeiden will.

Wie sieht es aus beim Fach- kräftemangel? Dallinger: Die Region ist in der Ausbildung stark auf- gestellt, unsere Kreisschulen sind in einem hervorragenden Zustand. Außerdem sprechen wir über unsere Jugendberufs- agentur jene Jugendliche an, die keinen direkten Zugang zur Ausbildung gefunden haben. Ebenso fördern wir den Quereinstieg: An der Helen- Keller-Schule in Weinheim qualifizieren wir zum Beispiel Erzieherinnen und Erzieher mit dem landesweit einzigarti- gen Programm „Direkteinstieg Kita“. Diesen erleichterten Quereinstieg kann ich mir auch für andere Berufe vorstel- len, etwa bei der Installation von Photovoltaik-Anlagen oder Wärmepumpen. Und schließ- lich fördern wir über das Gründerinnennetzwerk Rhein- Neckar gezielt Gründerinnen. Und wie ist die Situation bei der Energiewende? Dallinger: Als Eigentümer von Immobilien haben wir uns zum Ziel gesetzt, bis 2035 klimaneutral zu sein. Dazu gehört auch die Versorgung mit erneuerbaren Energien, etwa über die Photovoltaik- Anlagen auf dem Dach. Und mit den AVR-Unternehmen leisten wir Beiträge, die über den Eigennutzen hinausgehen. So haben wir in Sinsheim eine Bioabfallvergärungsanlage

Stefan Dallinger ist seit 2010 Landrat des Rhein-Neckar-Kreises.

gebaut, deren Biogas in das Erdgasnetz eingespeist wird. Darüber hinaus sind wir als Kreis nicht nur selbst an groß- flächigen Photovoltaik-Anla- gen beteiligt. Wir wollen auch Investoren durch schnellere Genehmigungsverfahren bei der Projektierung von Photo- voltaik- oder Windkraftanlagen unterstützen. Und im Sommer 2023 startet unsere große Kli- maschutzoffensive, durch die wir den Einwohnerinnen und Einwohnern des Kreises dabei helfen wollen, eigenständige Initiativen zum Klimaschutz zu entwickeln.

555.352 EINWOHNER hatte der Rhein- Neckar-Kreis 2022 QUELLE: STATISTISCHES LANDESAMT BADEN- WÜRTTEMBERG

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TITELTHEMA | RHEIN-NECKAR

Der Rhein-Neckar-Kreis in Zahlen

WIRTSCHAFTSKRAFT 2022

GEMEINDEGEBIET: 106.155 HEKTAR (2021) DAVON TATSÄCHLICHE NUTZUNG IN HEKTAR:

Bruttoinlandsprodukt 20,3 Mrd. Euro

Gewässer (1,6%)

Siedlung (13,9%)

Verkehr (6,7%)

Landwirtschaft (41,5%)

Bruttowertschöpfung 18,4 Mrd. Euro

Verkehr (6,7%)

Wald (35,4%)

Weinheim

Schriesheim

Mannheim

Heidelberg

Schönbrunn

Schwetzingen

Bammental

Hockenheim

BETRIEBSGRÜNDUNGEN 2022

Walldorf

Zuzenhausen

Gewerbeanmeldungen 5.097 Gewerbeabmeldungen 4.171

BRUTTOWERTSCHÖPFUNG NACH SEKTOREN (IN MIO. EURO, 2020):

Sinsheim

Angelbachtal

67

Land- und Forstwirtschaft

4.371

Produzierendes Gewerbe

EINWOHNER

13.946

Dienstleistungsgewerbe

2022

555.352

2013

QUELLEN: IHK RHEIN-NECKAR, STATISTISCHES LANDESAMT BADEN-WÜRTTEMBERG

531.013

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Inhalt TITELTHEMA | RHEIN-NECKAR

BADEWELT SINSHEIM Gelebte Work-Life-Balance als Standortfaktor N achhaltigkeit wird bei der Thermen & Badewelt Sins- heim großgeschrieben. Das zeigt bereits der Standort: Wo ursprünglich Industriebetriebe entstehen sollten,

Geschäftsführer auch nicht über einen Mangel an Fach- kräften beklagen. Klimaschutz ist in der Thermen & Badewelt Sinsheim ebenfalls Programm. So können die meisten Gäste bereits mit einer kurzen Auto- oder Busfahrt statt eines Fluges 365 Tage im Jahr sommerliche Temperaturen genießen und so ihren CO 2 -Fußabdruck verkleinern. Zusammen mit der Metropolregion will die Badewelt die ÖPNV-An- bindung der Therme verbessern. Und bei der Energie- versorgung nutzt die Therme nicht nur über ihre großen Glasdächer die Solarwärme, sie projektiert ebenso eine Geothermieanlage und will die Flächen des Parkplatzes mit Photovoltaik-Modulen von 4,4 Megawatt Gesamtleis- tung überdachen. Dann ist die Therme auch für die große geplante Erweiterung gerüstet, die dank des guten Flä- chenangebots vor Ort möglich ist.

erstrecken sich heute auf 164.000 Quadratmetern Well- ness- und Erholungsbereiche mit Blick auf die Hügel des Kraichgaus. „Wir bieten der Bevölkerung ein besonderes Erlebnis mit Kultur, Erholung und Re-Aktivierung“, erklärt Geschäftsführer Edelfried Balle. Auf diese Weise stärke die Therme den Standort Sinsheim gleich dreifach: als touris- tische Destination mit überregionaler Strahlkraft und über fünf Millionen Gästen seit der Eröffnung 2012, als sozial engagierter Akteur vor Ort und als wichtiger Pluspunkt für die Unternehmen der Region. „Arbeitgeber müssen ihren Fachkräften heute etwas bieten können, das über die reine Stelle und die Bezahlung hin- ausgeht, etwa Möglichkeiten zur Verbesserung der Lebens- qualität“, berichtet Balle. In Sinsheim funktioniere diese Work-Life-Balance. Das spiegele sich nicht nur im hohen Anteil der Berufstätigen wider, die hier freie Stunden verbringen. Ebenso habe die Therme selbst eine Unterneh- menskultur mit vielen Sozialangeboten aufgebaut, die den Arbeitnehmern entgegenkommt. Deshalb könne sich der

Blick hinter die Kulissen der Badewelt: Nach - haltigkeitsmanager Kai Zimmermann (rechts) erklärt Teilnehmern der IHK-Pressefahrt das Energieversorgungskonzept.

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TITELTHEMA | RHEIN-NECKAR

ST. HIPPOLYT MÜHLE EBERT Tradition und High-Tech vereint A m Anfang stand das Mühlensterben, das die Eberts in den 1990er Jahren zwang, ihren traditionellen Mühlenbe-

Das Sohn- und Vater-Duo von St. Hippolyt Mühle Ebert (von links): Ivo und Bernhard Ebert.

trieb um neue Geschäftsfelder zu ergänzen. Zum Glück. Denn mittlerweile zählt die St. Hippolyt Mühle Ebert mit 147 festen Mit- arbeitern an drei Standorten zu den inter- national führenden Herstellern von Pferde- futtermitteln. Wissenschaftler, Ingenieure und Tierärzte des Beraterteams entwickeln im Dialog mit Pferdeexperten und -besitzern weitgehend naturbelassene Produkte. Als stark regional verwurzeltes Unternehmen verwendet St. Hippolyt vorwiegend nachhal- tig gewonnene Rohstoffe aus dem regionalen Vertragsanbau. Die geographische Nähe und der Dialog mit den Landwirten im Kraichgau erlaubt es dem Unternehmen, eine ökolo- gisch orientierte Auswahl der Futterzutaten zu gewährleisten. Die Innovationskraft von St. Hippolyt beschränkt sich aber längst nicht mehr nur auf Pferdefutter. Mittler- weile gehören unter anderem biologische Nahrungsergänzungsmittel für Menschen, allergenfreie Nüsse, aktive Pflanzenkohle und die Protein-Produktion mittels Insekten zum Portfolio. Die besondere Leidenschaft der Geschäfts- führer Bernhard Ebert und Sohn Ivo gilt dem hauseigenen Sondermaschinenbau inklusive IT-basierter Steuerung. Hier, wie auch bei der Wertschöpfungskette, lautet das Motto: In- sourcing statt Outsourcing: Das eigens konzi- pierte Biogas-Blockheizkraftwerk erzeugt mit einem hohen Wirkungsgrad Strom, Dampf und Wärmeenergie für den Produktions- prozess. Ebenso können mit dieser Wärme die umliegenden Verwaltungsräume und Wohnhäuser der Mitarbeiter beheizt werden. Zur Entwicklung und Wartung der Anlagen unterhält das Unternehmen eine vollausge- stattete Technikabteilung. Das erlaubt flexib- le Reaktionen auf neue Herausforderungen. Bei allem Erfolg macht den Eberts jedoch nicht nur der Fachkräftemangel zu schaffen: Die überbordende Bürokratie und kompli- zierte Genehmigungsverfahren kosteten viel Energie, die Vater und Sohn lieber in weitere Innovationen investieren würden.

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JUNKER-FILTER Spitzentechnologie mit Augenmaß S eit über 60 Jahren ist Junker ein familiengeführter mittelständischer Betrieb. Das Unternehmen stellt Filterkomponenten für eine Vielzahl von Anwendun- chen, wie Junker berichtet: „Als Produzent kann man in Deutschland nur überleben, wenn man sich auf Hightech- Produkte fokussiert, die Fertigung soweit wie möglich automatisiert und den Vertrieb intelligent organisiert, um

gen her, von A wie Abwasser bis Z wie Zuckerindustrie. Die Stückzahlen reichen von Einzelstücken bis in die Millionen. Entsprechend breit aufgestellt ist auch die Produktion auf über 5.000 Quadratmeter Fläche, wie Geschäftsführer Jürgen Junker erklärt: „In unseren Geschäftsfeldern haben wir eine ausgewogene Verteilung von jeweils 15 bis 25 Prozent“. Diese Diversifizierung half dem Unternehmen nicht nur über manche Umbrüche hinweg, sondern sorgte in den letzten Jahren auch für ein Umsatzplus von über 40 Prozent. Ein weiter Pluspunkt: Bei Junker forscht der Chef noch selbst. Der studierte Verfahrenstechniker und Chemie- ingenieur Jürgen Junker ist weiterhin mit Leib und Seele Entdecker neuer Märkte und neuer Produkte. Der Filter- hersteller investiert kräftig in Forschung und Entwicklung und kooperiert mit Sparringspartnern aus Hochschulen und Universitäten. So sei das Unternehmen in der Lage, den Anforderungen eines globalen Marktes zu entspre-

die Kunden zeit- und termingerecht zu versorgen.“ Doch schwergängige Verwaltungsverfahren und der Mangel an Fachkräften – von der Produktion bis zum Ver- kauf – sind Hemmschuhe. Von hohen Energiekosten bleibt Junker dank Eigeninitiative verschont, das Unternehmen ist auf dem Weg zur CO 2 -neutralen Produktion: Schon seit Jahren nutzt Junker die Geothermie, nun soll eine Erwei- terung der bereits großzügig dimensionierten Photovoltaik- Anlage auf den Hallendächern folgen. Und der nächste Coup ist bereits in Planung: Junker entwickelt momentan neue Produktlinien für klimaschonende Antriebstechnolo- gien. Denn auch für Wasserstoffbrennzellen werden Filter benötigt.

Filter bestehen aus vielen Einzelteilen: Junker Filter- Geschäftsführer Jürgen Junker zeigt, welche.

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TITELTHEMA | RHEIN-NECKAR

DER RHEIN-NECKAR-KREIS IM IHK-CHECK „Die Kommunen wollen ihre Innenstädte beleben“ Der Rhein-Neckar-Kreis bietet Betrieben gute Perspektiven. Gründe dafür nennt IHK-Geschäftsführer Andreas Kempff im Interview.

Heidelberg. Somit ergeben sich auch andere Herausforderungen. Der Standort ist verkehrstech- nisch generell gut erreichbar. Es liegt allerdings in der Natur des ländlichen Raumes, dass die Ein- wohner stärker auf individuelle Mobilität setzen. Das Auto wird also weiterhin seine Berechtigung haben. Deshalb begrüßen wir den Ausbau der Ver- kehrsinfrastruktur. Was muss sich zusätzlich ändern? Kempff: Da der Rhein-Neckar-Kreis insbe- sondere für die Nutzung der Photovoltaik gute Ausgangsvoraussetzungen bietet, muss der Kreis in den nächsten Jahren entsprechende Flächen ausweisen und den Ausbau vorantreiben. Beim privaten Ausbau bewegt sich schon einiges. So gibt es bei der neska Schiffahrts- und Spediti- onskontor GmbH in Ladenburg eine der größten Aufdach-Photovoltaik-Anlagen in der Region. Ein Teil der Energie wird dort für den Betrieb eines temperaturgeführten Lagers verwendet. Der weitaus größte Teil wird in das Netz einge- speist und dient der Versorgung der Haushalte. Dieses wegweisende Leuchtturmprojekt bietet vielfältige Anregungen für individuelle Lösun- gen der Betriebe.

Ist der Rhein-Neckar-Keis wirtschaftsfreundlich? Andreas Kempff: Ohne Frage, allein mit Blick auf die vergleichsweise gute Verfügbarkeit von Flächen. Die Region bietet nicht nur Fachkräften bezahlbaren Wohnraum, sondern stellt auch für Gewerbetreibende geeignete Flächen bereit, um ihre Standorte zu erweitern oder zu konsolidieren. Insbesondere Unternehmen, die auf eine gute Verkehrsanbindung angewiesen sind, eröffnen sich interessante Perspektiven. Die Kommunen bemühen sich darüber hinaus, ihre Innenstädte zu beleben. Schwetzingen, Wiesloch, Weinheim und Eberbach haben sich auf den Weg gemacht und gehen das Thema mit Unterstützung der IHK nun systematisch an. Dort können die Handels- strukturen der Zukunft entstehen, was wiederum vielen kleineren Unternehmen neue Chancen bietet. Und ganz grundsätzlich begegnen Politik und Verwaltung den Unternehmen hier oftmals flexibel und praxisorientiert. Der Rhein-Neckar- Kreis hat „ein offenes Ohr für die Wirtschaft“.

5.097 GEWERBE- ANMELDUNGEN gab es 2022 im Rhein-Neckar-Kreis QUELLE: STATISTISCHES LANDESAMT BADEN- WÜRTTEMBERG

Wo liegen aus IHK-Sicht trotzdem Herausforderungen?

Kempff: Die Rhein-Neckar-Region ist anders strukturiert als die Stadtkreise Mannheim und

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Metropolregion Rhein-Neckar

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nächsten Freiwilligentag am Samstag, den 21. September 2024, wieder überstreifen wer- den. Auch die SAP schaut freudig in die Zukunft: „Als Initiator des Freiwilligentags in der Me- tropolregion Rhein-Neckar ist es uns wichtig, an vorders- ter Front mit unseren Mitar- beitenden dabei zu sein. Wir schlagen mit unserer Teilnah- me am Freiwilligentag gleich zwei Fliegen mit einer Klappe. Er ist einmal mehr eine super Gelegenheit, sich gesellschaft- lich zu engagieren und dabei gleichzeitig den Teamgeist zu stärken. Wir möchten aber natürlich auch für unsere För- deraktion #zukunftsschaffer trommeln“, so verlautete aus dem Unternehmen. Der Wall-

dorfer IT-Konzern sieht das Ehrenamt durch die schwieri- gen Pandemiejahre bedroht und vernetzte daher seine ei- gene Aktion „#zukunftsschaf- fer“ mit der Bereitstellung eines 125.000 Euro schweren För- dertopfes auch für Projekte des Freiwilligentages. „Vereine und Initiativen sind das Rückgrat unseres Gemeinwesens: Sie machen die Dörfer und Städte in unserer Region lebendig und lebenswert und müssen drin- gend in puncto Zukunftsfähig- keit gefördert werden.“ Der Freiwilligentag der Me- tropolregion Rhein-Neckar wurde 2008 zur Stärkung und verstärkten Sichtbarkeit des bürgerschaftlichen Engage- ments im Länderdreieck Ba- den-Hessen-Pfalz ins Leben

gerufen und ist – eingebettet in die bundesweite Woche des bürgerschaftlichen Engage- ments – die bundesweit größte Veranstaltung dieser Art und ein besonders erfolgreiches Projekt der MRN. „Gemeinsam sind wir stärker“ ist das Credo und Erfolgs- rezept der Zusammenarbeit in der Rhein-Neckar-Region. Der Verband Region Rhein- Neckar, der Verein Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar und die Metropolregion Rhein- Neckar GmbH stehen dabei für Regionalentwicklungsarbeit aus einem Guss. Gemeinsames Ziel: Die Region Rhein-Neckar ist 2025 als eine der attrak- tivsten und wettbewerbsfä- higsten Regionen Europas be- kannt und anerkannt. Hierzu

bündeln Verband, Verein und GmbH, wo immer es möglich, nötig und sinnvoll ist, die in der Region vorhandenen Kräfte. Derzeit besonders im Fokus: der Mobilitätspakt, der 2021 ins Leben gerufen wurde und helfen soll, die Verkehrssituati- on in der Region zu verbessern. Hier arbeiten die Verkehrsmi- nisterien der Länder Baden- Württemberg, Rheinland-Pfalz und Hessen, die wichtigen Kommunen, der Verband Re- gion Rhein-Neckar, die IHKs Rhein-Neckar und Pfalz sowie die BASF als größtes Unter- nehmen der Region zusam- men, und jetzt nimmt er an Fahrt auf. Themen wie die Hochstraße Süd in Ludwigshafen oder der

Mannheims Tor zur Welt A m Zusammenfluss von Rhein und Neckar gelegen und mit Anbindung an verschiedene Autobahnen, Bundesstraßen und Bahntrassen, ist der Mannheimer Hafen einer der wichtigsten trimodalen Verkehrsknoten im Südwesten Deutsch- lands. Mit zwei Containerterminals, einer Roll-on/Roll-off-Anlage und einem KLV-Terminal verfügt der Rhein-Neckar-Hafen über verschiedene Umschlagsmöglichkeiten. Lage und Verkehrsinf- rastruktur dieses hochkomplexen, modernen Industriegebietes machen ihn zu einem gefragten Unternehmensstandort und ei- ner Verkehrsdrehscheibe von europäischer Bedeutung. Tägliche Verbindungen des Kombinierten Verkehrs bestehen zu den See- häfen in Hamburg, Bremen/Bremerhaven, Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam. Vor dem Hintergrund von Verkehrswende und Klimaschutz bietet der Mannheimer Hafen damit beste Bedin- gungen für eine nachhaltige Versorgung von Industrie und Bevöl- kerung. Etwa 400 Unternehmen und bis zu 15.000 Beschäftigte machen den Hafen zu einem unverzichtbaren Bestandteil der re- gionalen Wirtschaft. Die HGM verwaltet und betreibt den Hafen mit besonderem Fokus auf der Instandhaltung und Weiterentwicklung der trimodalen Infrastruktur. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, künftigen Herausforderungen mit zukunftsweisenden und mo- dernen Lösungen zu begegnen. Der Rhein-Neckar-Hafen umfasst vier Hafengebieten mit 14 Ha- fenbecken, die Uferlänge misst 54,5 km. Dazu kommen 35,7 km Straßen und ein Gleisnetz in einer Größenordnung von fast 100 km.

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Mannheimer Fahrlachtunnel, die Knall auf Fall gesperrt werden mussten, haben die Metropolregion schwer getroffen. Wie geht man um mit Sondersituationen im Verkehr, die sich nicht planen lassen? Lösungen soll ein digitales Verkehrsma- nagement bieten – eines der der Vorha- ben, die im Mobilitätspakt der Metro- polregion vereinbart sind und das nun umgesetzt wird. Am Ende soll eine Art virtuelle Leitstelle stehen, die vollautomatisch beispielswei- se Ampeln umschaltet, neue Verkehrswe- ge weist. Dafür sollen alle Verkehrsträger und Behörden eine gemeinsame Software erhalten, die die Auswirkungen solcher „Verkehrskalamitäten“ abmildern kann. Der Verkehrsmanagementplan soll Mitte kommenden Jahres fertiggestellt sein und allen Behörden und Kommunen zur Ver- fügung stehen. Ein weiteres Projekt: ein Programm, das im Voraus berechnen soll,

Mannheim Business School macht Frauen fit für Führungspositionen M ehr Frauen in Führungsposi- tionen bringen – mit dieser Zielsetzung hat die Mannheim

zu stärken“, betont MBS-Präsident Pro- fessor Dr. Jens Wüstemann. „Denn dass Unternehmen mit einer ausgewogenen Besetzung in der Unternehmensführung wirtschaftlich erfolgreicher und als Ar- beitgeber attraktiver sind, wurde bereits durch viele Studien belegt“, so Wüste- mann. Die MBS ist das organisatorische Dach für Management-Weiterbildung an der Universität Mannheim und gehört zu den renommiertesten Institutionen ihrer Art in Europa. In den wichtigsten interna- tionalen Business-School-Rankings, zum Beispiel der Financial Times oder von Bloomberg Businessweek, erreicht sie regelmäßig sehr gute Platzierungen. Der Preis für den Female Leadership Accelerator beträgt 9.900 Euro inklusive Übernachtungen und Verpflegung. Zulas- sungsvoraussetzungen sind ein erster aka- demischer Abschluss, Berufserfahrung und gute Englischkenntnisse. Bewerbungen werden ab sofort entgegengenommen. Ausführliche Informationen zum Female Leadership Accelerator: www.mannheim-business-school.com/fla

Business School (MBS) einen mit sei- ner Struktur und Schwerpunktsetzung einzigartigen Zertifikatskurs geschaffen: Ab September 2023 wird der Female Leadership Accelerator Frauen, die eine Führungsposition anstreben, nach einer Phase der Care-Arbeit wieder voll in den Beruf einsteigen möchten oder als Part- nerin eines Expats auf dem deutschen Arbeitsmarkt Fuß fassen wollen, bei Planung und Erreichung des nächsten Karriereschritts unterstützen. Dazu hat die MBS die Programmelemente optimal auf die Bedürfnisse der Teilneh- merinnen abgestimmt: Vier zweitägige Module (jeweils Freitag und Samstag) vermitteln wertvolles Business-Know-how zu den Themenkomplexen Führungsstra- tegien, digitale und nachhaltige Trans- formation, wertebasiertes Management, Finanzstrategie und Kundenorientierung. Die Kursinhalte werden jeweils zwei Wo- chen nach dem Modul in Online-Transfer- sitzungen vertieft.

Workshops innerhalb der Module schaf- fen eine Vertrauensbasis für die persön- liche Weiterentwicklung in der Gruppe und stärken die Schlüsselkompetenzen der Teilnehmerinnen in den Bereichen Agilität, Change Management und Ver- handlungsführung. Gezieltes individu- elles Führungs- bzw. Karrierecoaching unterstützt die Teilnehmerinnen zudem dabei, ihre Ziele zu identifizieren und umzusetzen. Der systematische Aufbau von persönlichen Netzwerken ist ebenso zentraler Bestandteil des Programms. „Wir leisten mit diesem neuen Zertifi- katsprogramm einen Beitrag, Frauen auf ihrem Karriereweg zu unterstützen und

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Metropolregion Rhein-Neckar

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wohin Autos ausweichen, wenn bestimm- te Straßen – beispielsweise durch Baustel- len – gesperrt werden müssen. Drittes großes Vorhaben ist eine Analyse, wie die Gewerbegebiete der Metropolre- gion durch den öffentlichen Nahverkehr erreichbar sind. Oft hapert es nämlich an der sogenannten „letzten Meile“. Auch passt das ÖPNV-Angebot oft nicht zu den Schichtzeiten der Mitarbeiter. Darüber hinaus soll unter Federführung des Verkehrsverbundes Rhein-Neckar auch die Umsetzung neuer Angebots- formen innerhalb des ÖPNV-Systems geprüft werden. Im VRN-Gebiet wurden hierzu bereits eine erste Potenzial- und Machbarkeitsstudie erstellt. In einem nächsten Schritt sollen nun gemeinsam mit der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH und der Stadt Heidelberg die Realisierungs- chancen einer Seilbahnverbindung zur Anbindung des Neuenheimer Feldes an

einen multimodalen Knoten am Bahnhof in Pfaffengrund-Wieblingen mit Verknüp- fung zum SPNV, ÖPNV, P&R und B&R als sinnvolle Ergänzung des bestehenden ÖPNV-Systems geklärt werden. Reibungslose Mobilität gewährleisten – das ist Ziel des Mobilitätspaktes Rhein- Neckar. „Dazu müssen wir die vorhandene Infrastruktur durch Digitalisierung und intelligente Verkehrslenkung noch effizi- enter nutzen“, unterstreicht Stefan Dallin- ger, der in seiner Funktion als Vorsitzender des Verbandes Region Rhein-Neckar auch den Steuerkreis des Mobilitätspaktes leitet.

m: con schafft Gedanken-Räume D ie m:con – mannheim:congress GmbH wird mit der Organisa- tion von Hauptversammlungen,

Jubiläen großer Konzerne oder Global Management Meetings in Deutschland und Europa verknüpft. Allerdings be- deutet Eventmanagement bei der m:con durchaus noch mehr, wie die Gestaltung des Areals der Kirche auf der Bundes- gartenschau 2023 zeigt. Bereits im Mai 2020 hatte die m:con den bundesweiten Wettbewerb um das Kommunikations- und Gestaltungskonzept der Kirchen auf der BUGA gewonnen. Im Auftrag der evangelischen und katho- lischen Kirche wurde ein Ort geschaffen, an dem nun nicht nur vielfältige Andach- ten und Gottesdienste gehalten werden. Angefangen bei Logo und Claim bis hin zur Klanginstallation des Komponisten- kollektivs „Tonkönig“ präsentiert sich eine offene Kirche mit vielen Perspektiven als einer der „Hingucker“ auf dem BUGA

© Fotos: Kiguba 2023, Johannes Vogt

Ort für den ARD-Fernsehgottesdienst mit ca. 600.000 Zuschauer*innen sein durfte,“ erklärt Joachim Grafen, Head of Concep- tion & Creation bei der m:con.

Gelände. „In vielen Workshops haben wir mit zahlreichen Kirchenvertreter*innen gemeinschaftlich die Gestaltung des Areals mit natürlichen bzw. recycelten Materialien entwickelt. Wir haben gemeinsam mit der Kirche eine besondere Stätte der Einkehr geschaffen, die zu Pfingsten sogar der

Weitere Informationen: → www.mcon-mannheim.de/eventagentur

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AUS DER IHK

IHK-JAHRESBILANZ 2022 Strukturell ausgeglichen bei niedrigem Beitragssatz

Die IHK hat für ihren Jahresabschluss 2022 den „uneingeschränkten Bestätigungsver- merk“ der Prüfer erhalten. Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Erfolgsrechnung.

abgerechneten Vorjahre zurückzufüh- ren. Die Beiträge der Vorjahre werden erst endgültig ermittelt, sobald die Jahresabschlüsse erstellt sind und das Finanzamt die Steuerbescheide festgesetzt hat. Die sonstigen betrieblichen Erträge sind gar um 40 Prozent gestiegen. Was ist der Grund dafür? Wichtigste Gründe sind die Auflö- sung bzw. Reduzierung von einigen Rückstellungen und eine höhere öffentliche Förderung von Projekten. Generell sind die sonstigen betrieb- lichen Erträge der geringste Anteil am Ertrag. Hier wirken sich Veränderun- gen prozentual stärker aus.

Kosten für die Digitalisierung und Umstellung von Softwarekauf auf Softwaremiete sowie erhöhte IT-Auf- wendungen nach einem Cyberangriff. Der größte Posten sind die Personal- kosten. Warum ist das so? Die IHK ähnelt strukturell einem Dienstleistungsunternehmen mit vielen individuellen, beratungs- intensiven Angeboten. Beispiele sind Bereiche wie Ausbildung oder Unternehmensnachfolge. Die meisten Dienstleistungsunternehmen haben einen Personalaufwand von über 50 Prozent des gesamten Betriebsauf- wands.

Was ist die Erfolgsrechnung (siehe Tabelle rechts)?

Als öffentlich-rechtliche Einrich- tung unterliegt die IHK besonderen Rechnungslegungspflichten. Für die nötige Transparenz sorgt die Erfolgs- rechnung, die im Wesentlichen der Gewinn- und Verlustrechnung von Unternehmen entspricht. Sie stellt transparent nach Kontengruppen wie Material oder Personal die Erträge und Aufwendungen dar.

Wie finanzierte sich die IHK im vergangenen Jahr?

Mehr als zwei Drittel (69 Prozent) leisteten die IHK-Mitglieder mit ihren Beiträgen. 16 Prozent entfielen auf Gebühren, die bei hoheitlichen Aufgaben erhoben werden, bei- spielsweise bei der Eintragung eines Ausbildungsverhältnisses. 9 Prozent waren Erträge, die für Dienstleistun- gen wie Weiterbildungen berechnet werden. Rund 6 Prozent entfielen zudem auf die „sonstigen betriebli- chen Erträge“, das sind beispielweise Projektzuschüsse der öffentlichen Hand. Projektzuschüsse gab es unter anderem für die Energieeffizienz- und die Innenstadtberatung. Die IHK-Beitragszahlungen haben im Vorjahresvergleich einen Sprung gemacht (+18,6 Prozent). Warum? Die Entwicklung vieler Unternehmen war in den Corona-Jahren deutlich besser als erwartet. Unsere Beiträge setzen sich aus den Grundbeiträgen und Umlagen für das laufende und auch für bereits abgelaufene Jahre zusammen. 2022 ist diese Erhöhung so im Wesentlichen auf die endgültig

Wie bewertet die IHK das Jahresergebnis?

Und warum sind die Entgelte geschrumpft (-7,4 Prozent)?

Das Ergebnis liegt aufgrund der Bei- tragsentwicklung deutlich über der Planung. Wichtig: Das Jahresergebnis ist strukturell ausgeglichen. Der Jah- resabschluss wurde auch von einer unabhängigen Rechnungsprüfungs- stelle für gut befunden. Die Prüfer achten insbesondere darauf, dass die IHK-Beiträge wirtschaftlich und spar- sam eingesetzt werden.

Im langjährigen Durchschnitt lagen die Erträge auf einem sehr guten Niveau. Allerdings war das Vorjahr 2021 von einem Sondereffekt geprägt. Dort wurden überdurchschnittlich viele Zertifikatslehrgänge nachgeholt, die im ersten Corona-Jahr nicht statt- finden konnten. Der Betriebsaufwand ist um mehr als 13 Prozent gestiegen. Wofür hat die IHK mehr Geld ausgegeben? Dafür sind verschiedene Faktoren ausschlaggebend: die Rückkehr zu Präsenzveranstaltungen mit er- höhtem Aufwand für Raummieten oder Technik (Beispiel: die erstmals veranstaltete Ausbildungsmesse „Karriere Kick“), die allgemeinen Preissteigerungen bei Dienstleistun- gen und Energie, die Erhöhung der Rückstellungen für Vorsorgezwecke,

Wie sieht die Entwicklung im laufenden Jahr aus?

Für dieses Jahr ist bei den Beitrags- zahlungen nicht mehr mit den Effek- ten der Vorjahre zu rechnen, sodass es dort einen Rückgang gegenüber 2022 geben wird. Die Aufwendungen liegen aktuell trotz erheblicher Preiserhö- hungen bei unseren Lieferanten auf dem geplanten Niveau. Der Beitrags- satz bleibt stabil beim niedrigen Satz von 0,12 Prozent.

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IHK Magazin Rhein-Neckar 05 | 2023

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