IHK-Magazin Ausgabe 06/2023

06 | 2023 IHK Magazin

IHK-Magazin digital lesen: ihk.de/ rhein-neckar/ magazin

Nachfolge Wie Sie Ihre Firma planvoll übergeben

SEITE 44

OFI-CHEF ANDREAS RUDOLPH

Aus Kakaoschalen Energie gewinnen SEITE 12

AUS DEN UNTERNEHMEN Florian Budkes Rezept für farbenfrohe Plätze SEITE 35

TECHNOLOGIETRANSFER Wie Sie den richtigen Projektpartner finden SEITE 48

„In unserem Betrieb gibt’s jeden Tag neue Herausforderungen. Mit unserem Steuerberater wird vieles einfacher.“

Romy Kreyer und Markus Paulke, Möbelmanufaktur Sternzeit-Design

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STANDPUNKT

Mehr Gießkanne!

N eustart vermasselt: In der ersten Kabinettssitzung nach der Sommer- pause hat Familienministerin Lisa Paus ein Veto gegen das Wachstums- chancengesetz ihres Kollegen Christian Lindner eingelegt. Die Hoffnungen auf ein effektiveres Arbeiten der Ampelkoali- tion sind damit verflogen. Dabei wäre das dringend notwendig: Der IWF prognosti- ziert, dass Deutschland als einzige große Volkswirtschaft in diesem Jahr schrump- fen wird. Grund hierfür ist eine ganze Reihe von strukturellen Problemen (siehe Standpunkt in der IHK-Magazin Ausgabe 05/2023). „Wachstumschancen“ sind daher in der Tat das, was wir jetzt brauchen. Das Gesetz enthält richtige Ansätze, greift aber zu kurz. Das eigentliche Problem: Wirt- schafts-, Fiskal- und Geldpolitik wirken im Zusammenspiel wie ein Autofahrer, der gleichzeitig Gas gibt und auf die Bremse tritt. So verhindert die Zinspolitik auf der einen Seite Investitionen. Auf der anderen Seite soll die so bewusst abgekühlte In- vestitionsbereitschaft durch schul-

werden. Das würde entscheidend dazu bei- tragen, die Inflation zu bekämpfen. Auch sonst lässt die Bundesregierung nicht erkennen, dass sie eigentlich weiß, wie es um die Unternehmen steht: Unser Bundes- kanzler träumt vom grünen Wirtschafts- wunder, der Wirtschaftsminister will einige wenige Unternehmen mit einem Industrie- strompreis beglücken und in einzelne Chip- fabriken fließen Milliarden. Diese staatlich bezuschussten Investitionen nimmt die Politik dann als Beleg für die Attraktivität des Standorts. Und übersieht dabei, dass der Saldo der Direktinvestitionen im ver- gangenen Jahr bei minus 125 Milliarden Euro lag! Die Großen investieren eher im Ausland, viele an den Standort gebundenen Betriebe indes haben zu kämpfen. Diese Realität scheint im politischen Berlin nicht angekommen. Wir brauchen daher Entlastung in der Breite und keine Subventionen für einzelne ausgesuchte Unternehmen! Ja, wir brauchen eine „Poli- tik mit der Gießkanne“: Eine Politik, von der alle Unternehmen profitieren.

-125 MILLIARDEN EURO

Saldo der Direktinves- titionen in Deutschland

im Jahr 2022 QUELLE: IW KÖLN

Wir brauchen Entlastung in der Breite und keine Subventi- onen für einzel- ne ausgesuchte Unternehmen!

Das heißt nicht Geld für alle, sondern weniger und bessere Regulatorik für alle. Auf Mikromanagement könnte die Bundesregierung dann verzichten.

denfinanzierte Konjunktur- programme wieder befördert werden. Zielgerichtet wäre eine Angebotspolitik, die in der Breite dazu beiträgt, dass Engpässe beseitigt

Manfred Schnabel Präsident der IHK Rhein-Neckar

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INHALT

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KOMPAKT 6 Wirtschaft und Region im Überblick

TITELTHEMA | ENERGIE

10 Energie Hohe Preise lasten schwer 12 Roche und ofi

Wie Industrieunternehmen ihre Energieversorgung selbst in die Hand nehmen 14 Wettbewerbsfähigkeit IHK fordert Politik zum Handeln auf 16 IHK-Studie Woher kommt in der Metropolregion zukünftig der Strom? AUS DER IHK 24 50 Jahre IHK Präsident Manfred Schnabel über die IHK im Wandel der Zeit 25 IHK-Verkehrsausschuss Zu Gast beim Flughafen Mannheim ressourceneffizienter werden 28 IHK-Kaufkraftanalyse 2023 Einzelhandel steigert Umsätze, aber nicht überall AUS DEN UNTERNEHMEN 30 Lesezirkel Bunte Mappe Im Geschäft mit Zeitschriften 31 Media Competence Wie Daniel Kahn mit seinem Team für Unterhaltung sorgt 32 Modehaus Niebel Seit 100 Jahren in Familienhand 33 Rapp Technologie Industrieunternehmen beteiligt sich an Start-up STANDORT 26 Bioökonomie Wie Betriebe

44 Gemeinsam ans Ziel Wie regelt man die Unternehmens- nachfolge? Die IHK gibt Tipps und informiert im Oktober bei Veranstaltungen.

35 AUS DEN UNTERNEHMEN Grauer Asphalt war gestern

Florian Budke, Geschäftsführer von City Super Graphics, bringt Farbe in die Städte – und bekämpft die Folgen des Klimawandels.

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IHK-Magazin digital lesen:

34 Dakitec Mannheimer Duo berät in Software-Fragen 35 City Super Graphics Mehr Farbe auf öffentliche Plätze 36 Interview Konzern-Chef Stefan Fuchs über Elektromobilität und Nachhaltigkeit 37 Drei Fragen an … Bünyamin Terli, Gründer von Crispy Cup 38 Golfclub Sinsheim Wie man bei der Finanzierung Handicaps auf einen Schlag löst 39 U/C-Tec Umweltconsulting + Technologie Sinsheimer Unternehmen ist Altlasten in Böden auf der Spur 40 Servtron Prüfdienstleister regelt Unternehmensnachfolge 41 Biotikon Nahrungsergänzungsmittel aus aller Welt 41 Welde-Bier Brauerei erhält Auszeichnungen 42 Mehmet Halici In Mannheim eine neue Heimat gefunden: als Mensch und als Unternehmer

45 Peace!

TIPPS 44 Unternehmensführung 45 Ausbildung 46 Auslandsgeschäft 48 Innovation 50 Weiterbildung 51 Recht und Steuern

Die ersten Ausbildungstage sind für beide Seiten aufregend und manchmal auch anstrengend. Am 12. Oktober lädt die IHK neue Azubis und ihre Ausbilder zum 1. Tag der Ausbildung ein – mit vielen Tipps, damit die Zusammenarbeit gelingt.

IHK-SERVICE 47 Impressum 52 IHK-Börsen 54 Öffentliche Bekanntmachung 54 Jubiläen

NAMEN SIND NACHRICHTEN 56 Meldungen in Kürze

45 Tipps

SO LADE ICH MEINEN AKKU AUF 58 Von 180 auf Ruhepuls-Niveau:

Wer Bardhyl Gashi, Sportler und Unternehmer, seine persönlichen Ruhemomente voller Glück beschert.

Stromfressern auf der Spur: Im Herbst startet die neue Runde der IHK-Energiescouts. Haben Sie Ihre Auszubildenden schon angemeldet?

VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNGEN 18 Umwelt-, Energie- und Wasserwirtschaft

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KOMPAKT

Gastgeber seit Juli: Swen Schmidt von der Bliss Group Holding GmbH, Judith von Borstel hat mit Manfred Knöpfe (nicht im Bild) das Hotel Schloss Neckarbischofsheim gepachtet.

HOTEL SCHLOSS NECKARBISCHOFSHEIM Neue Gesichter, neues Konzept

schloss-nbh.de

rin tätig und will als Hoteldirektorin an ihre vorigen Tätigkeiten in der Hotellerie im In- und Ausland anknüpfen. Bei der für die Pacht neu gegründeten Gesellschaft ist von Borstel als Gesellschafterin mit eingestiegen. Ebenso wie Manfred Knöpfle, der sich als Küchenleiter um das operative Geschäft kümmern will. Das neue Konzept sieht eine Konzentration auf Tagungs-, Seminar-, Fest- und Hochzeitsgäste vor. „Wir werden keinen Regelbetrieb aufnehmen. Unsere 30 Zimmer und drei Tagungsräume eignen sich hervorragend für kleine Gruppenbuchungen“, sagt von Borstel. Außerdem ist geplant, das Restaurant ab Oktober immer am Wochenende mit einem à-la-Carte-Angebot zu öffnen.

SOLLTE ES IM 1543 ERBAUTEN SCHLOSS IN NECKARBISCHOFSHEIM noch spukende Geister gegeben haben, sind sie spätestens seit Anfang Juli davongeflogen. Mit einem großen „Tag der offenen Tür“ feierten die neuen Pächter, die Gastrogruppe Bliss Group Holding GmbH, Er- öffnung. Zur Unternehmensgruppe gehören in Heidelberg die Restaurants Neo und Jil, außer- dem als Event-Location das Palais Prinz Carl. „Das Hotel Schloss Neckarbischofsheim war durch einen langen Leerstand im Dornröschen- schlaf, wir haben die Location wachgeküsst“, sagt Judith von Borstel über das 3.000-Quad- ratmeter-Anwesen. Die 36-Jährige ist seit vier Jahren bei der Bliss Group als Betriebsleite-

Wir haben das Schloss wach- geküsst . Judith von Borstel, Direktorin Hotel Schloss Neckar - bischofsheim

? Wie ticken Jugendliche? FRAGE DES MONATS

ZAHL DES MONATS

Was ist eigentlich diese Generation Z? Und was haben diese Fragen mit dem Thema Ausbildung zu tun? Antworten gibt es beim 1. IHK-Tag der Ausbildung am 12. Oktober, mehr auf Seite 45.

8,9 MILLIARDEN EURO

stehen im IHK-Bezirk an Einzelhandelskaufkraft offline und online zur Verfügung. (mehr auf siehe Seite 28) QUELLE: IHK-KAUFKRAFTANALYSE 2023

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KOMPAKT

O-TON DES MONATS

TIPPS & TERMINE

fonnummer angegeben ist, ist Vorsicht geboten. Gegebenenfalls sollte beim Bundesanzeiger oder im Handelsregister nach dem Unternehmen recherchiert werden. Wichtig: Mitarbei - ter und vor allem die Buchhaltung für dieses Thema sensibilisieren! Zu Urlaubszeiten häufen sich Betrugsversuche. Tipp: Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob es sich um ein offizielles Schreiben, eine Rechnung oder um ein Angebot eines Adressbuchverlages handelt, die Rechnung auf keinen Fall zahlen. Ansprechpartnerin: Sanja Mülbert 06221 9017-657 sanja.muelbert@rhein- neckar.ihk24.de

„Ich rate jeder Unternehmerin und jedem Unternehmer, sich frühzeitig mit der Nachfolge zu beschäftigen.“

Achtung Betrugsver- such: Unternehmens - daten sind allgemein zugänglich. Gewer - betreibende werden daher oft Zielscheibe von Täuschungsversuchen. Dubiose Anbieter nutzen Handelsregistereintra - gungen oder Marken - anmeldungen, um unter Vortäuschung einer amtlichen Rechnung ab - zukassieren. Solch Ange - bote kommen per Post, Fax, E-Mail oder als An - ruf. Vor einer Unterschrift oder Zusage am Telefon sollte stets geprüft werden, ob wirklich eine Bestellung vorliegt oder eine Anzeige in Auftrag gegeben wurde. Wenn weder eine Kontakt- adresse noch eine Tele-

Jürgen Bichelmeier, IHK-Vizepräsident

Als IHK-Nachfolgebotschafter macht der geschäftsführende Gesellschafter der Rack & Schuck GmbH & Co. KG auf ein branchenübergreifendes Problem aufmerksam. Wie Sie die Nach - folge richtig planen, erklären wir auf Seite 44.

MEIN TOPSELLER

„Bülent Ceylan ist ein Fan unserer Döner“ CEYHUN CAVAS: Bei uns kommen Döner-Liebhaber voll auf ihre Kosten. Der Klassiker mit Fleisch läuft am besten, die vegetarischen und veganen Varianten mit Feta-Käse oder Falafel werden immer gefragter. Was uns von ande- ren Dönerläden abhebt? Wir setzen auf gesündere Zutaten. Der Mix aus Kalb- und Putenfleisch macht den Döner nicht zu fettig, Rote Beete ersetzt Rotkohl und unsere selbst hergestellte Avocadosoße ist super für Gäste mit Lactoseintoleranz. Und wir verwenden biologisch abbau- bare Verpackungen. Bei Dönern ebenso wie für Bowls und Schiffchen mit Pommes, die wir ebenfalls anbieten. Ich bin im Odenwald aufgewachsen und mit 16 mit meiner Familie nach Paris gezogen. Die Liebe hat mich wieder in die Region gebracht. In die Gastronomie

BETRIEBLICHES GESUNDHEITSMANAGEMENT Fit in den Herbst

Ein umfassendes betriebliches Gesundheitsma - nagement (BGM) beinhaltet die Felder Arbeits- und Gesundheitsschutz (AUG), betriebliche Gesund - heitsförderung (BGF) und betriebliches Eingliede - rungsmanagement (BEM). Das betriebliche Einglie - derungsmanagement (BEM) fungiert innerhalb des BGM ebenfalls dazu, die Arbeitsfähigkeit zu erhalten und zu fördern. IHK Rhein-Neckar und die IHK Pfalz informieren Unternehmen am 10. Oktober darüber. Die Details der Veranstaltung im Überblick: „BGM im Fokus: Betriebliches Eingliederungsma - nagement (BEM) – Grundlagen und Gesprächs - führung“ am 10. Oktober ab 9:30 Uhr im IHK-Zen - trum für Weiterbildung, Bahnhofstraße 101, 67059 Ludwigshafen. Anmeldung: Susanne Loyal (IHK Pfalz), 0621 5904-1501 susanne.loyal@pfalz.ihk24.de

zu gehen, war nie mein Plan. Mitt- lerweile sind Bülent Ceylan, Let’s Dance- Star Massimo Sinato und viele Waldhof-Spieler Fans von „Art of Döner“ – das ehrt uns sehr!

Ceyhun Cavas hat früher im Restaurant seiner Eltern in Paris mitgearbeitet, 2019 hat er „Art of Döner“ in der Mannheimer Fressgasse eröffnet.

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KOMPAKT

IHK-REGION Gutes bewahren, Neues wagen

MANNHEIM An die Zukunft denken: Die CropEnergies AG will in den nächsten Jahren mehr als 100 Millionen Euro in verschie - dene Projekte am Produk- tionsstandort ihrer Tochter- gesellschaft Ensus UK Ltd. in Wilton investieren. Der größte Teil der Investitionen soll in den Bau einer neuen Anlage zur Herstellung von protein- reichem Tierfutter fließen.

WEINHEIM Pate werden: Kukident hat eine Kooperation mit dem Weinheimer Unterstützer - kreis Berufsstart (WUB) vereinbart. Das WUB-Bündnis sucht weitere Partner aus der Wirtschaft, um junge Men - schen auf den Übergang von der Schule ins Berufsleben vorzubereiten.

BUCHEN Platz schaffen: Die Odenwälder Kunst - stoffwerke Gehäusesysteme GmbH hat mit dem Bau eines neuen Logistikzen - trums begonnen. Auf 3.000 Quadrat - metern sollen hier für rund 5,7 Millionen Euro vor allem Gehäuse und Drehknöpfe für den weltweiten Transport eine zwi - schenzeitliche Heimat finden.

Weinheim

Buchen

Hirschberg

Mannheim

Eberbach

Adelsheim

Heidelberg

Schwetzingen

Leimen

Mosbach

Hockenheim

EVENTS 24.9.-28.1. Heidelberg Zwischen Altbe - währtem und Auf - bruchstimmung: Heidelberg in den 1950er Jahren – ein Jahrzehnt in Fotos www.museum- heidelberg.de 24.9.-4.2. Mannheim La Vie des Blocs: Eine fotografi - sche Spurensu - che mit Jean- Michel Landon in dem Pariser Banlieues www.rem- mannheim.de

Wiesloch

Sinsheim

HIRSCHBERG Weichen stellen: Der Ge- meinderat hat beschlossen, das bestehende Gewerbe - gebiet um zehn Hektar zu er - weitern. Entstehen sollen vor allem gewerbliche Flächen für Büros und Dienstleister.

ADELSHEIM Aufeinander zubewegen: WLC Würth-Logistik hat zusammen mit der Johannes- Diakonie Mosbach, Trägerin von Angeboten in der Be - hindertenhilfe, ein inklusives Projekt gestartet. Ziel ist es, die Teilnehmer langfristig als Vollzeitkräfte beim Logistik - dienstleister zu beschäftigen.

HEIDELBERG Gemeinsam wachsen: Im Kreativzentrum D16 ist CoWomen eingezogen – ein Coworking-Space nur für Frauen. Leiterin ist Johannah Illgner, Geschäftsführerin der Agentur Plan W.

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KOMPAKT

DIE ANALYSE

STECKBRIEF

KALENDERBLATT

Stefanie Höhl: „Jede Verhandlung hat eine Vorgeschichte“

15. September Earth Night: Ab 22:00 Uhr eine Stunde das Licht aus - schalten und so ein Zeichen gegen die zunehmende Lichtverschmutzung setzen. Wie Sie in Ihrem Betrieb effizient Energie und Res - sourcen sparen, erfahren Sie beim IHK-KEFF+-Check: ihk.de/rhein-neckar/ keffplus

Frau Höhl, was ist Ihre Auf- gabe als ehrenamtlich be- stellte Handelsrichterin? Ich bringe meine bau - technische und kauf- männische Expertise bei der Kammer für Handels- sachen ein. Zusammen mit einem Berufsrichter und einem weiteren ehrenamtlichen Handels- richter verhandeln wir Streitigkeiten gegenüber Kaufleuten. Die verschie- denen Perspektiven der Prozessteilnehmer zu erleben, ist jedes Mal auf Neue spannend. Und jede Verhandlung hat eine Vorgeschichte, die wir be - rücksichtigen müssen. Gibt es etwas, dass Sie persönlich aus Ihren bisherigen Fällen mit- genommen haben? Wie enorm wichtig es ist, bei Projekten alles richtig zu dokumentieren, falls es zu einer Klage vor Gericht kommt. Und dass es lohnt, auch mal

mittlerweile sehr zerstrit - tene Geschäftspartner aufeinander. Irgendwann ist der eine Mann aufge - standen und hat seinem Gegenüber die Hand zur Versöhnung gereicht. Ein Glücksmoment für alle Beteiligten! Mehr zum Thema unter ihk.de/rhein-neckar/ handelsrichter Stefanie Höhl, Mitglied des Vorstands der Bauhütte Heidelberg Baugenossen - schaft eG, ist seit 2021 ehrenamtlich Handels- richterin bei der Kammer für Handelssachen am Landgericht Heidelberg auf dem Gebiet des Bau - rechts.

Matthias Schmitt, IHK-Geschäfts- bereichsleiter Kommunikation Klassische Medien bleiben wichtig Früher Pressemitteilung, heute In - sta-Post? Die Realität ist komple - xer. Klassische Medien bleiben für die Meinungsbildung zentral. Aber in Social Media können Unterneh - men direkt mit ihren Zielgruppen kommunizieren. Vorab zu klären: Wer sind meine Zielgruppen? Auf welchem Kanal sind sie unter - wegs? Wichtig: Jeder kommu - niziert immer – auch ohne zu schreiben oder zu sprechen. Wer beispielsweise auf dem Unterneh - mens-Online-Profil unangemes - sene Kommentare stehen lässt, riskiert einen Imageverlust. Interesse an IHK-News? Auf LinkedIn folgen (IHK Rhein-Neckar) oder kostenfreien Newsletter abonnie- ren unter ihk.de/rhein-neckar/newsletter

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über den eigenen Schatten zu sprin - gen. Einmal trafen zwei langjährige,

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TITELTHEMA | STANDORT

ENERGIE Auf dem

Am offenen Herzen: Ein Monteur prüft den Schaltschrank einer elektrischen Anlage.

Prüfstand Gasspeicher gefüllt, Strompreis gesunken. Ist die Energiekrise überstanden? Nein. Die Energiekosten liegen noch immer deutlich höher als vor dem Russland-Ukraine-Krieg. Für viele Betriebe, besonders aus der Industrie, weiterhin eine drückende Last.

53,38 CENT

Industriestrompreis pro Kilowattstunde 2. Halbjahr 2022 (1. Halbjahr 2022: 33,02) QUELLE: BDEW

Das lesen Sie im Titelthema

12 Roche und ofi Wie Industrieunternehmen ihre Energieversorgung selbst in die Hand nehmen 14 Standortfaktor Energie IHK-Organisation fordert Politik zum Handeln auf 16 IHK-Studie Woher kommt in der Metropol- region zukünftig der Strom? 14 Wettbewerbsfähigkeit

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TITELTHEMA | STANDORT

D as hohe Preisniveau resul- tiert nicht zuletzt aus dem schleppenden Ausbau der erneuerbaren Energien und der entsprechenden Übertragungs- sowie Verteilernet- ze. Hinzu kommen Steuern und Abgaben auf den Stromverbrauch (siehe Grafik unten). An mangelnden Möglichkeiten liegt es dabei nicht: Potenziale für die verstärkte Nutzung von Wind und Sonne sind besonders in der Metropolregion Rhein-Neckar nämlich durchaus vorhanden (siehe Seite 16). Wenngleich sich keine rasche Besse- rung abzeichnet, ist die Wirtschaft den Preisen für Strom und Gas nicht hilflos ausgeliefert. Allein bei der Energieversorgung eröffnen sich den Unternehmen einige Möglichkei- ten, Stichwort Kooperation. Darüber hinaus sollten Betriebe prüfen, ob

eine Dachfläche zur Verfügung steht, auf der mit einer Photovoltaik-An- lage eigener Strom erzeugt werden kann. Auch eine erneute Kontrolle ist angeraten: Infolge des Klimawandels sind bei den statischen Vorschriften geringere potenzielle Schneelasten zu berücksichtigen. Zudem wurden die Module leichter. Deshalb ist es nun möglich, zusätzliche Solaranla- gen zu installieren. In Einzelfällen kann es sich lohnen, Geothermie zur eigenen Strom- und Wärmeproduk- tion zu nutzen. Die Region hat viel geothermisches Potenzial. Allerdings ist der Planungsaufwand – etwa für Genehmigungen und Exploration – erheblich. Gerade größere Unter- nehmen sind hier als Selbstversorger mit eigenen Kraftwerken, entspre- chendem Fachwissen und mehr Handlungsoptionen grundsätzlich im Vorteil (siehe Seite 12). Dr. Stefan Burkhardt

Teurer als vor dem Krieg Durchschnittlicher Strompreis für Neuabschlüsse in der Industrie in ct/kWh (Stand: Juli 2023)

2023

26,50

23,64

2. Hj. 2022

53,38

50,66

1. Hj. 2022

33,02

26,58

2021

21,38

12,30

2020

17,76

8,48

2019

18,43

9,48

2018

17,96

8,97

2017

17,09

8,02

2016

15,55

7,00

Beschaffung, Netzentgelt, Vertrieb Konzessionsabgabe KWKG-Umlage §19 StromNEV-Umlage Offshore-Netzumlage Umlage für abschaltbare Lasten Stromsteuer

2015

15,23

7,19

2014

15,32

6,95

2013

15,11

7,85

2012

14,33

8,98

0

10

20

30

40

50

QUELLE: VEA, BDEW

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TITELTHEMA | STANDORT

ROCHE UND OFI Über Kooperationen und Kakao Wie gehen Industrieunternehmen mit hohen Energiekosten um? Zwei Beispiele aus Mannheim.

wurde das alte Roche-eigene Gaskraftwerk stillgelegt, das seit 1960 den Standort Mann- heim mit Strom, Dampf und weiteren Medien versorgt hatte. Stattdessen liefert nun die MVV Abwärmedampf aus der thermischen Abfallverwer- tung, um zu heizen, zu kühlen, zu reinigen und zu sterilisie- ren. Gegenüber Erdgas bietet dieses System eine sichere Versorgung und Vorteile bei der CO₂-Bilanz. Einen anderen Weg wählte OLAM Food Ingredients (ofi). Jedes Jahr erreichen das Un- ternehmen rund 87.000 Ton- nen Kakaobohnen. Im Mann- heimer Hafen verarbeiten 155 Mitarbeiter die Bohnen zu Kakaomasse, Kakaobutter und Kakaopulver. Zurück blieben bislang die Kakaoschalen. Im Juni nahm das Unternehmen eine neue Biomasseanlage in Betrieb. Statt wie bisher über gasbefeuerte Dampfkessel wer- den seitdem 90 Prozent des benötigten Prozessdampfs bei ofi aus Kakaoschalen erzeugt und damit die CO₂-Emissionen des Unternehmens um etwa 8.000 Tonnen jährlich redu- ziert. „Das Thema Nachhaltigkeit hat in unserer Unternehmensgrup- pe einen sehr hohen Stellen- wert“, so Andreas Rudolph, Geschäftsführer des Stand- ortes in Mannheim. Rudolph freut sich, dass die Pläne aus Mannheim inzwischen auch in anderen Werken der Gruppe umgesetzt wurden: „Als wir uns vor einigen Jahren

8.000 TONNEN CO 2 spart Ofi mit der neuen Biomasse- Kesselanlage im Jahr.

I n glücklichen Konstellatio- nen können Unternehmen kooperieren, um Strom und Abwärme aus Blockheizkraft- werken gemeinsam zu nutzen. Hier empfehlen sich etwa Pa- pierfabriken oder industrielle Großwäschereien als Wärme- abnehmer. Diese betrieblichen Seit Juni in Betrieb: Andreas Rudolph, ofi-Geschäftsführer am Standort Mannheim, präsentiert die neue Biomasse-Kesselanlage.

Wärmenutzer unterliegen aber oft konjunkturellen Schwan- kungen. Bessere Perspektiven bieten die Energieversorger mit ihren Fernwärmenetzen, die Abwärme aufnehmen und ebenso liefern können. Bei- spiel Roche: Der Pharmakon- zern suchte bereits frühzeitig nach Möglichkeiten, Gas als Lieferant für Prozesswärme und Kälte zu ersetzen. Die Lösung brachte eine Koope- ration mit der MVV: 2018

Unsere Ent- scheidung

macht uns nun unabhängiger von der volatilen Situation am Gasmarkt. ofi-Geschäftsführer Andreas Rudolph

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Läuft mittlerweile mit Abwärme statt mit Gas: Das Roche-Kraftwerk auf dem Werksgelände in Mannheim wurde entsprechend umgebaut.

TITELTHEMA | STANDORT

für diese Umstellung entschieden, lagen die Gaspreise noch deutlich niedriger. Dass heute der Einsatz von Kakaoschalen zur Produktion von Energie nicht nur aus umwelt- technischen, sondern auch aus wirtschaftlichen Aspekten Sinn macht, ist eine Entwicklung, die wir damals nicht voraussehen konnten, von der wir aber natürlich profitie- ren. Unsere Entscheidung macht uns nun unabhängiger von der vola- tilen Situation am Gasmarkt.“ Partner bei dem Projekt war die MVV-Tochtergesellschaft MVV Enamic, die vor allem im Geschäfts- kundenbereich aktiv ist. Sie hat die neue Biomasse-Anlage nicht nur über einen Contracting-Dampfliefervertrag geplant und umgesetzt, sondern auch für die folgenden 16 Jahre ihre Be- triebsführung übernommen. Die erste

befindet sich die gesamte Kesselan- lage auf zwei Meter hohen Stützen, sodass ihr Verdrängungsvolumen sehr gering ist. Für die Luftreinhaltung ist sie mit modernster Filtertechnologie ausgestattet.

deutsche Biomasse-Kesselanlage die- ser Art wurde eigens für ofi konzipiert und hatte einige Herausforderungen zu bewältigen – vor allem durch die Lage direkt am Neckarufer. Um den Hochwasserschutz zu gewährleisten,

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Inhalt TITELTHEMA | STANDORT

WETTBEWERBSFÄHIGKEIT „Die Unternehmen warten auf ein Transformationsangebot“ Die Energiekosten sind wieder gesunken, bleiben aber deutlich höher als in anderen Industrieländern.

Die großen Unternehmen ver- lagern, die mittleren verkaufen und die kleinen schließen“, mahnt IHK-Präsident Man- fred Schnabel. Das Beispiel BASF ist für Schnabel „extrem bedenklich, da solche energie- intensiven Prozesse häufig am Anfang der industriellen Wertschöpfungskette stehen. Wandern sie ab, droht perspek- tivisch auch der Verlust von Wertschöpfung bei deren Kun- den“. Summierten sich solch Entscheidungen, überschreite der Standort einen Kipppunkt mit irreversiblen Schäden. So ist es kein Wunder, dass das Thema Energieversorgung Ge- genstand vielfältiger Debatten ist. Standen 2022 vor allem die Gasversorgung und -preise im Zentrum der Aufmerksamkeit, verlagerte sich die Diskussion 2023 auf die Möglichkeiten, Gas durch Strom zu ersetzen und auf die Höhe des Strom- preises. Entsprechend stellte auch DIHK-Präsident Peter Adrian in einem dpa-Interview fest: „Die Unternehmen warten auf ein Transformationsange- bot, um mehr Strom nutzen zu können.“ Adrian forderte die Politik auf, alles zu tun, damit die Strompreise für alle sinken. Der durch das Bundeswirt- schaftsministerium vorge- schlagene Industriestrompreis sei nur ein – vermutlich zu bürokratisches – „selektives Gestaltungsmoment“. Er könne die Wettbewerbsnachteile

Prüfender Blick: Ein BASF-Mitarbeiter in der Produktionsanlage für das Pflanzenschutzmittel Xemium am Standort Ludwigshafen. Der Chemiekonzern hat eine von zwei Ammoniakproduktions - linien aufgrund hoher Energiekosten ins Ausland verlegt.

D er IHK-Konjunkturbe- richt spricht eine deutli- che Sprache: 66 Prozent der befragten Industriebetrie- be bezeichnen die Energie- preise als eine Gefahr für ihre wirtschaftliche Entwicklung. Hohe Energiekosten betreffen fast alle Unternehmen: den metallverarbeitenden Betrieb mit seinen Stanzmaschinen ebenso wie den Supermarkt mit seinen Kühltheken. Die Spitze des Eisbergs bilden allerdings die energieintensi- ven Unternehmen. Diese sind nach eigenen Aussagen durch die massiv gestiegenen Ener-

giekosten oft in ihrer Existenz gefährdet. Dass dies nicht nur Krisenrhetorik ist, zeigte sich nicht nur an Insolvenzen wie etwa beim Traditionsherstel- ler Weck, sondern auch an Ankündigungen, Produktio- nen ins Ausland zu verlagern. So plant BASF, eine der beiden Ammoniaklinien aus Ludwigs- hafen in die USA zu transfe- rieren. „Täglich werden in den Unter- nehmen Investitionsentschei- dungen getroffen, die unter den aktuellen Bedingungen gegen den Standort ausfallen.

4,2 MILLIARDEN EURO Kosten für die Stabilisierung des deutschen Strom - netzes 2022 (2021: 2,3 Milliarden Euro) QUELLE: BUNDESNETZ - AGENTUR

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TITELTHEMA | STANDORT

gegenüber dem Industriestrom-Niveau in Frankreich und den USA nicht ausgleichen. Nach Vorstellungen des Bundeswirtschaftsministeriums soll die Industrie ab 2030 in den Genuss eines langfristi- gen „Transformationsstrompreises“ von günstigem Strom aus erneuerbaren Energien kommen. Bis dahin soll nur eine kleine Gruppe energieintensiver Wirtschaftszweige von einem „Brückenstrompreis“ profitieren, der sechs Cent pro Kilowattstunde für 80 Prozent des Verbrauchs umfasst. Am generellen Preisniveau ändert ein Industriestrompreis nämlich nichts. Um dieses wirksam zu senken, wäre es zum einen notwendig, Steuern und Zusatzkosten zu redu- zieren. Eine solche Abgabenreduktion würde nicht nur die Elektrifizierung der Wirtschaft unterstützen, sondern auch alle Unternehmen und darüber hinaus die Haushalte ent- lasten. Zum anderen gilt es, die Erzeugung regenerativen Stroms vor allem im Süden Deutschlands rasch auszubau- en sowie das Stromnetz zu ertüchtigen, um die schwan- kende Produktion aus erneuerbaren Energien im Norden und den Konsum im Süden auszugleichen bzw. zu puffern. Hier wären Pumpspeicher- und Reservekraftwerke sowie sogenannte Stromautobahnen notwendig, die noch nicht existieren.

Gewerbestrompreis: Das schlägt die IHK-Organisation vor 1. Ausweitung des Stromangebots (insbesondere erneuerbare Energien) 2. Staat reduziert Steuern, Umlagen und Entgelte auf Strom 3. Langfristig: Erleichterung von Stromlieferverträ - gen zwischen Anbietern erneuerbarer Energien und Stromverbrauchern („Power Purchase Agree - ments“ oder Direktstromlieferverträge) 4. Bei Härtefällen, unabhängig von Branche: direkte Hilfen; begrenzt bis ausreichend Energie zur Verfügung und ein Level Playing Field zumindest in Europa erreicht ist

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IHK-STUDIE Woher kommt zukünftig der Strom? Der Ausbau der erneuerbaren Energien in der Metropolregion muss rasch und dauerhaft Fahrt aufnehmen, gleichzeitig werden weiterhin Stromimporte nötig sein.

U m fossile Energieträger durch erneuerbare Energien zu ersetzen, gab die Bundesregie- rung das Ziel aus, bis 2030 circa 215 Giga- watt (GW) Photovoltaik-Kapazitäten und 115 GW Onshore-Wind-Kapazitäten zu installieren. Doch der Ausbau der Erneuerbaren stockte in den

letzten Jahren insbesondere in Baden-Würt- temberg. Die IHK Metropolregion Rhein-Neckar (MRN) gab die „Stromstudie für die Metropolre- gion Rhein-Neckar“ in Auftrag, um einen ambi- tionierten, aber realisierbaren Umsetzungspfad für die Energiewende in der Region aufzuzeigen. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energie- systeme (ISE) ermittelte den zukünftigen Strombedarf der MRN, das Potenzial für die Erzeugung regenerativer Energie und den Stromimport, der erforderlich ist, um die Nach- frage der Region zu decken. Das ISE errechnete, dass sich der Anteil des Stroms am gesamten Energieverbrauch von heute 21 Prozent auf ungefähr 48 Prozent im Jahr 2045 erhöhen wird. Für die MRN bedeutet dies, dass der Strombedarf von circa 17 Terawattstunden (TWh) auf 32 bis 38 TWh steigen wird. Die Stromstudie analysiert dann das realistische Potenzial erneuerbarer Energien, das Fragen der Wirtschaftlichkeit und des aktuellen regu- latorischen Umfeldes miteinbezieht: PV-Anla- gen auf Dächern, Freiflächenanlagen, Onshore- Windkraft und Biomasse umfassen 16,2 GW, was einer realistischen Stromerzeugung von knapp über 20 TWh im Jahr 2045 entspricht. Die besten Möglichkeiten bieten sich dazu im Neckar-Odenwald-Kreis, im Kreis Bergstraße und im Rhein-Neckar-Kreis an. Aus der Gegenüberstellung von realistischer Stromerzeugung (20 TWh + 1 TWh aus Was- serkraft und Biomasse) und prognostiziertem Stromverbrauch von 32 bis 38 TWh ergibt sich ein Importsaldo der MRN von 10 bis 17 TWh. Kurz: Über den ambitionierten Ausbau der erneuer- baren Energien wird die MRN weder bei einer bi- lanziellen Betrachtung geschweige denn bei einer Berücksichtigung der Lastprofile Energieautono- mie erreichen, große Strommengen müssen über ein leistungsfähiges, weiträumiges Stromnetz aus- getauscht werden. Nur so ist zu verhindern, dass die Strompreise weiter steigen.

Auf hoher See: Die Region wird dauerhaft auf Erneuer - bare Energie aus dem Norden angewiesen sein. Dafür notwendig: ein Ausbau der Übertragungsnetze.

16 TERAWATT- STUNDEN Strom werden

derzeit in der MRN jährlich verbraucht. 38 TERAWATT- STUNDEN Strom werden vo- raussichtlich 2045 verbraucht werden. QUELLE: FRAUNHOFER ISE Die IHK MRN- Stromstudie ist nachzulesen unter

ihk.de/rhein-neckar/ stromstudie

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IHK Magazin Rhein-Neckar 06 | 2023

ihk.de/rhein-neckar

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Umwelt, Energie- und Wasserwirtschaft

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Repräsentativ und klimafreundlich: Die Autohausgruppe Geisser begrüßt ihre Kunden jetzt auch in Leimen.

©Fotos: Vollack Gruppe

Rundum klimafreundlich Energieeffizienz und Ökologie standen beim Planen und Bauen des Neubaus für die Autohausgruppe Geisser im Fokus.

I n Leimen ist ein repräsentativer Standort für die Autohaus- gruppe Geisser entstanden. Bei der Generalplanung und Bauausführung vertraute der Bauherr auf Vollack. Das Unter- nehmen aus Karlsruhe realisiert deutschlandweit nachhaltige, energieeffiziente und kundenindividuelle Gebäude in den Berei- chen Büro, Industrie und Gesundheit. Der Neubau für Geisser benötigt nur 40 Prozent der Energie eines konventionellen Gebäudes. Die Kombination aus Wärme- pumpen und Photovoltaikanlage steht für eine klimafreundliche Versorgung. Hinzu kommen eine biologische Wasseraufberei- tungsanlage und ein Biotop im Außenbereich. Claudius Uiker, Partner bei Vollack, sagt: „Der Neubau spiegelt die Identität der

Das Autohaus präsentiert in großzügigen Showrooms Fahrzeuge der Marken Volvo, Jaguar und Land Rover. Daneben gibt es Platz für markenexklusive Direktannahmen und rund 20 Werkstattar- beitsplätze, ein großes Lager, eine Waschstraße und Diagnose- einrichtungen. 25 E-Ladestationen sind Ausdruck der strategi- schen Ausrichtung des Unternehmens. Bauherr Stefan Geisser erklärt: „Umweltschutz ist uns ein großes Anliegen. Daher möch- ten wir die Elektromobilität vorantreiben. Uns war es deshalb wichtig, dass unser neues Gebäude rundum klimafreundlich ist. Wir sind stolz, dass wir diese Vision gemeinsam mit Vollack reali- siert haben.“

Gut bedacht: Die Photovoltaikanlage mit rund 1.000 Quadratmetern Fläche liefert grüne Energie.

Viel Platz für bekannte Marken: In den großzügigen Showrooms fühlen sich Autointeressenten und Mitarbeitende wohl.

 Kontakt /Info

Familie Geisser optimal wider und setzt mit der energieeffizien- ten Bauweise und der Nutzung erneuerbarer Energien ein Zei- chen für Nachhaltigkeit sowie Klima- und Umweltschutz in der Branche.“

Vollack Karlsruhe Telefon: 0721/4768100 www.vollack.de

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Umwelt, Energie- und Wasserwirtschaft

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Nachhaltige Abfallwirtschaft und grüne Energien N achhaltigkeit erleben! Unter diesem Motto steht der Tag der offe- Die AVR Unternehmen präsentieren sich beim Tag der offenen Tür am Sonntag, dem 24. September von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr auf der AVR Anlage in Sinsheim

schmackhafte Variante des Tages sind Foodtrucks, Ge- tränkestände, der Eiswagen, das Kaffeemobil sowie ein Waffelstand zuständig. Für den schmissigen Dixie-Sound sorgt die Walking-Band Red Hot Dixie Devils, die zur mu- sikalischen Unterhaltung der Gäste auf dem Gelände un- terwegs ist. Da die AVR Un- ternehmen bekanntermaßen gefragte und geschätzte Ar- beitgeber und Ausbildungs- betriebe sind, können sich die Besucher am Tag der offenen Tür auch gerne über die ver- schiedenen Berufsbilder und Karrieremöglichkeiten infor- mieren, die innerhalb der AVR Unternehmensgruppe ange- boten werden. Alle weiteren Infos unter: https://avr-umweltservice.de/ veranstaltung/

nen Tür am Sonntag, dem 24. September von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr. Die Veranstaltung auf der AVR Anlage in Sins- heim ist eingebunden in die zahlreichen Aktionen rund um das Jubiläum „50 Jahre Rhein- Neckar-Kreis“ und bietet eine willkommene Plattform, um die aktuellen und Produkte und Dienstleistungen der AVR Unternehmensgruppe vor- zustellen und dabei mit den Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch zu kommen. Im Fokus stehen umfangrei- che Präsentationen und In- formationen zu den Themen Entsorgungs- und Verwer- tungsleistungen, regenerative Energiekonzepte, Klimaschutz und E-Mobilität. Rundfahrten

zu verstehen, wie wir alle un- seren Beitrag zu einer funktio- nierenden Kreislaufwirtschaft leisten können – und das auf spielerische und unterhalten- de Art und Weise. Die kleinen Gäste können sich auf dem Bungee-Trampolin austoben, an einer Mitmach-Rallye teil- nehmen, sich schminken oder von einem Schnellzeichner porträtieren lassen. Für die

über das großflächige AVR Gelände sowie Führungen durch die verschiedenen An- lagen vermitteln einen exklu- siven Einblick hinter die Kulis- sen. Hier können die Besucher „live“ erleben, wie aus Biomüll grüne Energie entsteht oder was mit dem Inhalt der Grünen Tonne plus geschieht. In an- deren Worten: geht es darum, Nachhaltigkeit zu erleben und

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P Keine Parkmöglichkeiten vor ort – Abfahrten Shuttle-Busse: 1. Parkplatz P 10 (Stadion TSG 1899 Hoffenheim), Dietmar-Hopp-Straße, 74889 Sinsheim (Parkplätze vorhanden) 2. Bushaltestelle am Hauptbahnhof (Busbahnhof), 74889 Sinsheim (keine Parkplätze vorhanden) 3. Stadthalle Waibstadt, Jahnstraße 9, 74915 Waibstadt (Parkplätze vorhanden)

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Anzeigen Special

Bestens versorgt Die GGEW AG ist ein starker Partner für Geschäftskunden in der Region Bergstraße/Ried rund um die Themen Energie, Telekommunikation, Mobilität und Infrastruktur. Ein Gespräch mit Vincenzo De Matteo, Abteilungsleiter Marktbearbeitung Individual bei der GGEW AG.

W as zeichnet die De Matteo: Wir stehen für Regionalität und Kundennähe und bieten den Unternehmen Lösungen, Dienstleistungen und Produkte, die einen echten Mehrwert schaffen. Unseren Geschäftskunden stehen dabei erfahrene Key Account Mana- ger zur Seite – mit individuellen Lösungen. Und: Wir bieten unseren Kundinnen und Kunden alles aus einer Hand, dadurch profitieren sie von besonderen Konditionen für weitere GGEW- Produkte. So gibt es beispiels- weise attraktive Kombivorteile für Stromkunden, die einen Glasfaservertrag mit uns ab- schließen. Außerdem ist die 1886 gegründete GGEW voll- ständig in kommunalem Besitz und fördert die regionale Wertschöpfung. Geschäftskunden-Ange- bote der GGEW aus? Welche Angebote zur Energie- erzeugungen bietet die GGEW an, damit Geschäftskunden sich unabhängig und wirtschaftlich gut aufstellen können mit zu- kunftsfähigen Lösungen? De Matteo: Ohne großen Auf- wand oder hohe Investitionen können Hauseigentümer und

Unternehmen ihre eigene Photovoltaik- Anlage von der GGEW pachten. Auch ein Direktkauf ist möglich. Im An- gebot enthalten ist auf Wunsch die Reststrom-

Damit ermöglichen wir ihnen eine moderne und faire Preisbil- dung. Dieses Tarif- angebot haben wir auf Nachfrage unserer Kunden im hochvolatilen Markt-

nelle Heizsysteme. Mit unserem Produkt „GGEW Heizungs- pacht“ kann dabei ohne Inves- tition über eine Laufzeit von 10 Jahren eine moderne Wärme- versorgungsanlage in das Objekt installiert werden. Wir finanzieren das Projekt und bieten den Kundinnen und Kun- den hierzu eine Vollgarantie, die alle Komponenten umfasst. Diese zahlen im Gegenzug die Anlage Stück für Stück ab. Auf den Punkt gebracht: Mit uns als starken und zuverlässigen regionalen Partner machen Sie Ihr Firmengebäude- und Ge- lände fit für die Zukunft. Setzen Sie dafür auf unser nachhalti- ges und innovatives Energie- und Infrastrukturkonzept: von der PV-Anlage auf dem Dach, den Wallboxen für die Firmen- flotte im Hof, bis zum gigan - tisch schnellen und stabilen Glasfaseranschluss im Keller. Gerne unterbreiten wir Ihnen ein maßgeschneidertes Ange- bot. Sprechen Sie uns einfach an. Wir freuen uns auf Sie.

lieferung. Wir im Geschäfts- kundenvertrieb arbeiten beim Thema PV Hand in Hand mit unserem technischen Bereich zusammen, der die Anlage rea- lisiert und auch danach dem Kunden für Service und War- tung mit eigenen Mitarbeitern zur Verfügung steht. Moderne Energielösungen sind individu- ell, unsere Kundenbetreuung ist es auch. Gibt es individuelle, dynamische Tarifangebote für Geschäfts- kunden? De Matteo: Die GGEW hat hier- für neue Lösungen erarbeitet. So können leistungsgemessene Geschäftskunden mittlerweile auch zu Konditionen der Tages- börsenpreise versorgt werden oder Zielpreise für einzelne Lieferzeiträume vereinbaren. Unsere Geschäftskunden kön- nen also, wenn gewünscht, von Energielieferprodukten mit Spotmarktan teilen profitieren.

umfeld aufgesetzt. Wie sieht es im Bereich Elektromobilität aus?

De Matteo: Wir bieten eine breite Auswahl an Wallboxen an.Wenn gewünscht, mit Rund- um-sorglos-Paket: Die GGEW kümmert sich dann um die Ins- tallation und steht bei Störun- gen über die Service-Hotline während der Geschäftszeiten zur Seite. Ebenso unterstützen wir beim Thema THG-Quote. Besitzer von Elektrofahrzeugen und öffentlichen Ladestationen können sich eine jährliche Treibhausgas-Prämie sichern, indem sie ihre Treibhausgas- minderungsquote verkaufen. Welche Contractinglösungen für Geschäftskunden hat die GGEW AG im Portfolio? De Matteo: Neben den bereits erwähnten Photovoltaikanlagen bieten wir Lösungen für die Installation von Wärmepumpen, Nahwärme sowie konventio-

Kontakt: 06251 /1301-484 geschaeftskunden@ggew.de

NACHHALTIGE ENERGIE-KONZEPTE FÜR UNTERNEHMEN! Auch der Pflanzen-Onlineshop BALDUR-Garten aus Bensheim produziert seinen Strom ab sofort selbst mit einer 1.500 m 2 großen Photovoltaikanlage. Rund um Photovoltaik sind wir Ihr regionaler und zuverlässiger Partner von der Planung bis zur Umsetzung. Mehr Informationen unter: www.ggew.de/produkte/photovoltaik

GGEW AG Dammstraße 68 / 64625 Bensheim / www.ggew.de

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Umwelt, Energie- und Wasserwirtschaft

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Kommunale Wärmeplanung Darüber hinaus arbeiten wir unter Federfüh- rung der Stadt Heidelberg an einer kommu- nalen Wärmeplanung – einem Fahrplan, wie wir bis 2030 zu einer klimaneutralen Wärme- versorgung gelangen werden. Auch hier liegt unser Fokus auf der Fernwärme. Denn unser Netz ist »technologieoffen«: Es nimmt immer mehr grüne Wärme aus erneuerbaren Energien auf – unabhängig davon, aus welcher Anlage sie stammen. Positiv für die Kundinnen und Kunden: Sie müssen sich keine Gedanken da- rum machen, welche Heizung künftig in ihrem Keller stehen soll, um die absehbaren rechtli- chen Vorgaben zu erfüllen. Mit der Fernwärme übernehmen wir als Stadtwerke das für sie. Erste Ergebnisse der Bestandsanalyse liegen bereits vor: Die Wärme macht rund 37 Prozent des gesamten CO 2 -Ausstoßes in Heidelberg aus. Dieser Anteil kann vor allem durch den Ausbau der Fernwärme reduziert werden. Ein weiteres Ergebnis: Der Anteil der Fernwärme von 50 Prozent an der gesamten Wärmever- sorgung soll nach Möglichkeit auf 80 Prozent erhöht werden. Dafür ist ein Ausbau des 234 Kilometer langen Bestandsnetzes um bis zu 140 Kilometer bis 2030 notwendig. Das be- deutet: Jedes Jahr müssen zwölf Kilometer zu- gebaut werden – drei Mal so viel wie bisher. Um dabei möglichst effizient vorzugehen, soll der Ausbau dort beginnen, wo mit den vorhan- denen Mitteln der größte Klimaschutzeffekt er- zielt werden kann. Das ist vor allem bei Groß- abnehmern bzw. in dicht besiedelten Gebieten mit Objekten der Fall, mit denen wir möglichst viele Kunden erreichen. Die Umsetzung der kommunalen Wärmepla- nung wird noch einige Herausforderungen mit sich bringen. Doch der Ansatz ist hilfreich. Denn er schafft Klarheit – für die Kundinnen und für die Kunden ebenso wie für uns als Stadtwerke. Und das Ziel der Klimaneutralität lohnt sich – für uns alle und vor allem für die nachfolgenden Generationen. Alle Infos rund ums Thema Energiekonzep- tion 2030 finden Sie unter: www.swhd.de/energiekonzeption

Der Energie- und Zukunftsspeicher speichert Wärme und gibt die- se wieder ab, wenn sie benötigt wird.

iKWK-Anlage: Drei große Luftwärmepumpen entziehen der Um- gebungsluft die Wärme. Die Wärme wird auf das Medium Wasser übertragen und so ins Fernwärmesystem eingespeist.

Energiekonzeption 2030 Auf dem Weg zur Klimaneutralität

» Zwischen 2013 und 2014 haben wir sechs Blockheizkraftwerke (BHKW) gebaut, vier da- von mit Biomethan betrieben. Damit ist der Anteil erneuerbarer Energien an der öffentli- chen Wärmerzeugung auf 20 Prozent und der Anteil der eigenerzeugten Wärme-Energie auf 25 Prozent gestiegen. » Unsere Energie- und Zukunftsspeicher ist seit 2019 in Betrieb. Seither ist unser Energie- system noch flexibler: Sobald viel Strom ge- braucht wird, wird die gleichzeitig erzeugte Wärme gespeichert und in kalten Zeiten wie- der abgegeben. » Mit unserer innovativen Kraft-Wärme-Kopp- lungsanlage (iKWK), eingeweiht im Sommer 2023, wird die Luft zur erneuerbaren Wärme- quelle. Sie wird über 180 Ventilatoren an- gesaugt, im Anschluss gefiltert und am Ende in einen Luftkühler gedrückt. Dieser Kühler funktioniert wie ein Kühlschrank – allerdings wird hier die entzogene Wärme und nicht die Kälte genutzt. Unsere nächsten Pläne folgen: Als nächstes ist der Bau von zwei Flusswasser- und einer Ab- wasserwärmepumpe vorgesehen.

Im Jahr 2011 haben die Stadtwerke Heidel- berg die Energiekonzeption 2020 vorgestellt, ihren Plan für die Energiewende vor Ort. Nach vielen umgesetzten Projekten und fortschrei- tenden Planungen ist aus ihr inzwischen die Energiekonzeption 2030 geworden. Die Ziele heute: Allen voran soll die Fernwärme bis 2030 weitgehend CO 2 -neutral werden. Dafür wollen wir die Eigenerzeugung ausbauen und immer mehr erneuerbare Energien nutzen. So haben wir es heute schon geschafft, von null Prozent erneuerbaren Energien im Jahr 2010 auf einen Anteil grüner Wärme von über 51 Prozent sowie einem Anteil an erneuerbaren Energien von 26,5 Prozent zu gelangen. Immer mehr grüne Wärme Um diese Ergebnisse zu erreichen, haben wir unseren ENERGIEpark im Pfaffengrund konti- nuierlich ausgebaut. Heute stehen dort ganz unterschiedliche Anlagen, die sich gut ergänzen und ein flexibles Energiesystem sicherstellen: » Unser 2013 in Betrieb genommenes Holz-Heiz- kraftwerk hat den Anteil erneuerbarer Energien an der Heidelberger Fernwärme auf 14 Prozent erhöht. Betrieben wird es mit Grünschnitt und Landschaftspflegematerialien aus Bauhöfen im Umkreis von 75 Kilometer um Heidelberg.

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