Teilnehmer des Salzburger Trilogues 2019.

Ein gemeinsames Verständnis über Wahrheit ist erforderlich

Führende Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Kultur diskutierten beim 18. Salzburger Trilog über die Frage eines gemeinsamen Verständnisses von Wahrheit in unserer globalisierten Welt. Der Salzburger Trilog gab Denkanstöße zum Umgang mit falschen und manipulierten Informationen. Mehr als dreißig Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 16 Nationen waren sich einig, dass das Verständnis über Wahrheit neu gedacht werden muss.

Die Frage, wie ein gemeinsames Verständnis über die Wirklichkeit, zum Beispiel das Vertrauen in Fakten und Wissen, wiedererlangt werden kann, stand im Mittelpunkt des 18. Salzburger Trilogs unserer Stiftung, der unter dem Titel "Fragmented Realities - Regaining a Common Understanding of Truth" stand. 

Der Druck auf die Demokratien weltweit wächst. Das Internet wird verstärkt genutzt, um eigene Sichtweisen direkt und sekundenschnell weltweit zu vermitteln. Die Wahrheit ist deshalb heute umstrittener und umkämpfter denn je. Auch abwegigste Meinungen sind plötzlich für jeden sichtbar. Die Qualität oder der Wahrheitsgehalt einer Information treten in den Hintergrund. Die Folgen für die Gesellschaft sind gravierend. Wie kann aber ein gemeinsames Verständnis von Wahrheit in der Gesellschaft entwickelt werden? Wem kann man in diesen unruhigen Zeiten noch vertrauen? Wie kann man in einer zerrissenen Welt demokratische, menschliche Werte leben?

Liz Mohn, Initiatorin des Salzburger Trilogs und stellvertretende Vorsitzende unserer Stiftung, sagt: "Jedem von uns steht heute ein Vielfaches an Informationen zur Verfügung. Die Welt ist wirklich ein globales Dorf geworden. Mehr Informationen bedeutet aber auch mehr Unsicherheit. Denn wo Ansichten als exakte Informationen ausgegeben werden, da kann das gravierende Folgen für die Gesellschaft haben. In solchen unsicheren Zeiten sind Vertrauen, Offenheit und Gemeinschaft wichtig. Sie sind es, die Gesellschaften zusammenhalten."

Es wird nicht leicht, ein gemeinsames Verständnis über Wahrheit zu erlangen. "Wir leben nicht in einem Zeitalter von Fake News, sondern von Fake Sciences", so eine der Feststellungen der Teilnehmer des Trilogs. Im Hinblick auf die Wahrheit kommt insbesondere auch der Bildung eine besondere Bedeutung zu. Menschen müssen in die Lage versetzt werden, zwischen richtigen und falschen Informationen unterscheiden zu können. Einigkeit bestand zudem darin, dass Politik und Gesellschaft aus der Vergangenheit lernen und Strategien entwickeln sollten, um gemeinsame Werte künftig fortschreiben und ethische Grundsätze festlegen zu können. Politik, Wirtschaft und Kultur müssen dabei mit den Herausforderungen der globalisierten Welt und den Veränderungen in der Gesellschaft aktiv umgehen.

Über den Salzburger Trilog

Über den Salzburger Trilog

Der Salzburger Trilog bringt jährlich Entscheidungsträger und Meinungsbildner in der Mozartstadt zusammen, um Zukunftsfragen aus Sicht von Politik, Wirtschaft und Kultur zu diskutieren. Bei dem von unserer Stiftung initiierten Gedankenaustausch stehen die drei Perspektiven aus Wirtschaft, Politik und Kultur im Vordergrund. Durch engagierte Diskussionen um Werte und Grundsätze hat sich der Salzburger Trilog im Laufe der Jahre als außergewöhnliche Dialogveranstaltung etabliert.