Gute Ideen in Zeiten knapper Kassen

Kommunen stehen heute vor großen Herausforderungen. Diese gehen sie mit innovativen Ideen, pragmatischen Lösungen und mutigen Entscheidungen an. So wie es unsere Geschichten in dieser "change"-Ausgabe erzählen. Wir waren in ganz Deutschland unterwegs und haben Menschen getroffen, die anpacken und überraschen.

Wie muss es sich anfühlen, an einem Ort zu wohnen, der immer leerer wird? Wo nur noch die alten Menschen bleiben und die Jungen gar nicht schnell genug das Weite suchen können? Wie mancherorts in Brandenburg. Doch gerade dort fanden wir Ideen, die durch viel Engagement überzeugen. Wenn zum Beispiel ehrenamtliche Busfahrer ihre Bürgerbusse über Land kutschieren. Oder wenn so genannte "Agnes-zwei-Schwestern" in kleine, abgelegene Orte fahren und alten Menschen eine medizinische Versorgung bieten. Das ist gelebte Menschlichkeit. Und die Rettung für manch eine am demographischen Wandel krankende Kommune.

Doch für diese Ausgabe von "change" entdeckten wir noch mehr. In Versmold trafen wir neben anderen Menschen dessen Bürgermeister und seinen Vorgänger, die sich überlegt haben, wie Menschen aus dem Ausland in Versmold Wurzeln schlagen können – und auf die Idee kamen, Städtepartnerschaften mit deren Heimatstädten zu schließen. Das hat nicht nur dem sozialen Klima, sondern auch der Wirtschaft der westfälischen Kleinstadt gutgetan.

Oder das Beispiel Hamburg: Seitdem die Stadt durch das neue Transparenzgesetz ihren Bürgern alle Daten zugänglich machte, hat eine Gruppe junger Entwickler viel zu tun. Ihr Ziel: Durch Anwendungen, zum Beispiel in Form von Apps, Daten so aufzubereiten, dass sie für die Benutzer optimal nutzbar sind. Ein Klick – und schon weiß man, wo das nächste barrierefreie Restaurant, der beste Spielplatz oder eine neu eingerichtete Baustelle ist.

Über das Thema Kommunen sprachen wir auch mit drei sehr jungen Bürgermeistern und mit dem Präsidenten des Deutschen Städtetags, Dr. Ulrich Maly. Und wir fragten nach, welche Wege Städte und Gemeinden gefunden haben, ihre Energieversorgung selbst in die Hand zu nehmen.

Darüber hinaus in dieser Ausgabe von "change": ein Bericht über den ersten vergleichenden Gerechtigkeitsindex für alle 28 EU-Staaten, der eine erschreckende soziale Spaltung offenbart. Außerdem ein Interview mit Aiman Mazyek, dem Vorsitzenden des Zentralrats der Muslime, zur neuen Islamstudie der Bertelsmann Stiftung und ein Besuch beim Meisterkurs der "Neuen Stimmen", der dieses Mal ein besonderes Augenmerk auf die Karriereberatung der talentierten Künstler gerichtet hat.