Gastronomie in Deutschland – Gäste und Arbeitskräfte herzlich willkommen!

Keine Stadt ohne Hotel, kaum ein Dorf ohne Gaststätte oder Grill-Imbiss – Gastronomiebetriebe gibt es fast überall und die Branche wächst stetig. Ein paar Zahlen, Daten, Fakten dazu:

  • Die Umsatzentwicklung ist dauerhaft wachsend. Als Beispiel: vergleicht man Juni 2017 mit Juni 2018 stieg der Umsatz nominal um 3,8%.
  • Der Bedarf an Mitarbeitern in der Branche steigt stetig an. Heute beschäftigt die Branche in Deutschland über 2 Mio. Menschen. Vor 10 Jahren waren es noch knapp 1,5 Mio. Beschäftigte.[1]
  • Stetig steigt auch der Bedarf an Fachkräften – noch stärker sogar eine Stufe darunter auf „Helfer“-Niveau, vergleicht man die Beschäftigtenzahlen der Bundesagentur über die letzten drei Jahre.[2] Außerdem arbeitete Ende 2017 eine Viertelmillionen Menschen in der Gastronomie, ohne einen beruflichen Ausbildungsabschluss zu haben.
  • Beschäftigte aus weit über 100 Nationen arbeiten in Deutschland in der „Branche der Gastlichkeit“. 31,9 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Gastronomie und Hotellerie sind Ausländer – einen solchen Anteil gibt es in keinem anderen deutschen Wirtschaftszweig, schreibt der DEHOGA.
  • Die Gastronomie hält doppelt so viele Jobs für Ungelernte vor als die Gesamtwirtschaft. Ein Drittel ihrer Beschäftigten arbeitet als „Helfer“.
  • Im Juli 2018 gab es laut Statistik der Bundesagentur für Arbeit knapp 50.000 unbesetzte Stellen in der Branche.[3]

 

 Mit MYSKILLS die passenden Menschen für die offene Stelle finden

Um die fachliche Passung zu verbessern, sind zwei Dinge notwendig: Zum einen müssen die Arbeitgeber möglichst genau benennen, für welchen Bereich sie suchen und was der Mensch an Kompetenzen mitbringen sollte, um die Anforderungen der Arbeit zu erfüllen. Zum anderen müssen die Vermittler im JobCenter oder in der Arbeitsagentur wissen, was der jobsuchende Mensch an fachlichen Fähigkeiten und Erfahrungen mitbringt. Dabei kann MYSKILLS mit den Tests für die gastgewerblichen Berufe „Koch/Köchin“ und „Fachkraft im Gastgewerbe“ helfen. Mit ihnen wird den Vermittlern die verlässliche Einschätzung der berufsfachlichen Kompetenzen möglich.

Der Test prüft in sieben Handlungsfeldern, ob die Kandidaten das können, was man nach der Ausbildung zur „Koch/Köchin“ in Deutschland können soll:

  1. Spül- und Reinigungsarbeiten durchführen
  2. Salate und Vorspeisen vorbereiten und herstellen
  3. Beilagen und Suppen vorbereiten und herstellen
  4. Süßspeisen herstellen
  5. Fleisch- und Fischgerichte herstellen
  6. Küchenbetrieb leiten
  7. Im Service arbeiten

Wenn sich jetzt also Betriebe an den ihnen bekannten Handlungsfeldern orientieren, wird es für den Vermittler einfacher, mit Hilfe des Testergebnisses beide Seiten – Arbeitgeber und Arbeitnehmer – zueinander zu bringen. Der Test „Koch/ Köchin“ ist schon deutschlandweit im Einsatz für die Kunden der Arbeitsagenturen und JobCenter.

 

Internationalität bringt Genuss-Vielfalt

Es liegt in der Natur des Gastronomie-Marktes, dass Menschen aus anderen Ländern die Chance auf Arbeit bekommen. In der Auswahl eines Online-Bewertungsportals kann man nach landestypischen Restaurants filtern. Von „afghanisch“ über „kroatisch“ oder „mexikanisch“ bis „zentralasiatisch“ kann man die Suche steuern und findet z.B. in einer Stadt wie Würzburg zu jedem dieser Kriterien mindestens ein Restaurant. Und sehr wahrscheinlich trifft man dort auch auf Personal aus dem jeweiligen Land, dessen Gerichte die Speisekarte füllen. Außerdem boomt der Tourismus in Deutschland. Rund 20% aller Übernachtungen im ersten Halbjahr 2018 wurden von ausländischen Gästen gebucht. Die Branche bietet Chancen für Migranten und Geflüchtete! Und sie sind die Chance für die Fachkräftesicherung der Gastro-Branche!

Besonderheit des MYSKILLS-Tests: er kann neben Deutsch in Englisch, Arabisch, Türkisch, Russisch und Farsi gemacht werden. Migranten und Geflüchtete müssen keine Sprachbarriere überwinden, um zu zeigen, was sie können. Wenn ihre Kompetenzen nicht alle Handlungsfelder abdecken, können sie sich nachqualifizieren. Der DEHOGA nennt auch zielgruppenspezifische, kürzere Ausbildungsgänge als Möglichkeit. Das geht dann allerdings nicht mehr ohne ausreichende Deutschkenntnisse. Die Aussicht auf einen Berufsabschluss ist dann allerdings auch ein Anreiz, Deutsch zu lernen.

 

Berufsabschluss für Helfer

Der hohe Anteil in der Gastronomie von Arbeitnehmern ohne Berufsabschluss bietet viel Potenzial für die Nachqualifizierung deutscher formal Geringqualifizierter. Auch wenn Ausbildung Priorität hat, spricht sich der Branchenverband DEHOGA für die abschlussorientierte Nachqualifizierung der Menschen aus, für die eine Ausbildung altersbedingt nicht mehr in Frage kommt. In der personalintensiven Gastronomie müssen viele Wege genutzt werden, um den steigenden Bedarf an fähigen Mitarbeitern zu decken.

Demnächst ist übrigens der zweite Gastronomie-MYSKILLS-Test für die „Fachkraft im Gastgewerbe“ deutschlandweit im Einsatz. Dann können Arbeitssuchende ihre Fähigkeiten in sechs Handlungsfeldern zeigen:

  1. Reinigungsarbeiten durchführen (Housekeeping)
  2. Veranstaltungen vorbereiten und im Warenlager arbeiten
  3. In der Küche helfen
  4. Im Service arbeiten
  5. An der Rezeption arbeiten
  6. Service leiten

 

[1] http://www.dehoga-bundesverband.de/fileadmin/Startseite/04_Zahlen___Fakten/07_Zahlenspiegel___Branchenberichte/Zahlenspiegel/Zahlenspiegel_2._Quartal_2018.pdf – S. 5

[2] Vgl. jeweils Dez. 2015 – Dez. 2017 – „293 Speisenzubereitung“, „632 Hotellerie“, „633 Gastronomie“

[3] 1.1 Arbeitsmarktdaten nach Zielberufen: Arbeitslose, Arbeitsuchende und gemeldete Arbeitsstellen – Ausgewiesenes Anforderungsniveau: Helfer, Fachkraft, Spezialist, Experte (Juli 2018) è Summe „293 Speisenzubereitung“, „632 Hotellerie“, „633 Gastronomie“

 



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