Die betriebliche Ausbildung stärken – Politische Forderungen aus der Initiative „Chance Ausbildung“

Die Situation am Ausbildungsmarkt stellt sich derzeit uneinheitlich dar und je nachdem, von welcher Branche oder Region man spricht oder aus wessen Perspektive man darauf schaut, zeigen sich unterschiedliche Herausforderungen.

Betriebe auf der Suche nach Auszubildenden

Auf der einen Seite steht die enorme Zahl von fast 58.000 unbesetzten Ausbildungsplätzen. Sie bedeutet für viele Betriebe, dass sie im Wettbewerb um Auszubildende leer ausgegangen sind und damit Gefahr laufen, ihren Fachkräftebedarf zukünftig nicht mehr decken zu können. Das betrifft nicht nur kleine Handwerksbetriebe sondern genauso ganze Branchen, etwa das Hotel- und Gaststättengewerbe, oder auch Unternehmen, die in wirtschaftsstarken Regionen ansässig sind.

Jugendliche auf der Suche nach Ausbildungsplätzen

Auf der anderen Seite stehen nach wie vor rund 80.000 Jugendliche, die trotz intensiver Suche keinen Ausbildungsplatz gefunden haben – beispielsweise, weil sie in strukturschwachen Regionen wohnen oder einen niedrigen Schulabschluss haben. Viele von ihnen münden in Maßnahmen des Übergangssystems ein, und nicht wenige von ihnen bleiben schließlich ganz ohne berufliche Qualifikation.

Positionspapier aus der Initiative „Chance Ausbildung“

Die Initiative „Chance Ausbildung“ hat diese Problematiken aufgegriffen und diskutiert. Dabei standen vor allem zwei Fragen im Vordergrund:

  • Wie können Betriebe besser dabei unterstützt werden, der zunehmenden Heterogenität der Ausbildungsbewerber gerecht zu werden
  • Wie lassen sich mehr Ausbildungsressourcen schaffen, sodass jeder junge Mensch in Deutschland die Chance auf einen Ausbildungsplatz erhält?

Ziel der Diskussionen war es, Wege aufzuzeigen, um sowohl Betriebe bei der Ausbildung zu unterstützen und damit die Ausbildungsbereitschaft zu stärken als auch jedem ausbildungswilligen Jugendlichen einen Zugang zu Ausbildung zu garantieren.

Aus den Ergebnissen wurde im Rahmen der Initiative ein Positionspapier erarbeitet, das die folgenden Handlungsvorschläge  beinhaltet:

  • Bund und Länder müssen die Förderangebote niedrigschwellig gestalten und auf den Bedarf der Jugendlichen und Betriebe ausrichten.
  • Bund und Länder müssen die bestehenden Förderlücken und unklaren Zuständigkeiten beseitigen – auch durch Gesetzesanpassungen.
  • Berufsschulen und Betriebe müssen die Dualität der Ausbildung durch neue Formen der Lernortkooperation und gemeinsame Fortbildungen stärken.
  • Der Staat muss die Lücken im betrieblichen Ausbildungssystem durch öffentlich geförderte Ausbildungsplätze schließen.

Das Positionspapier “Die betriebliche Ausbildung stärken” sowie weitere Informationen sind hier zu finden.

Die Initiative „Chance Ausbildung“ setzt sich dafür ein, jedem jungen Menschen in Deutschland einen Berufsabschluss zu ermöglichen. Weitere Infos über die Initiative finden Sie hier.



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