VPL-Prize in der Kategorie „Regelungen“ geht an Pilotprojekt aus Turin (3)

Die Gewinnerin des VPL-Preises in der Kategorie „Regelungen“ ist Teresa Valentino: Im Rahmen eines Pilotprojektes entwickelte sie Leitlinien für die Feststellung und Zertifizierung informell erworbener Kompetenzen in der Region Piemont. Ausschlaggebend dafür war die Empfehlung des europäischen Rates (2012), welche die Einführung von Regelungen für die Validierung nichtformalen und informalen Lernens bis 2018 vorsah.

Die Erstellung der Leitlinien war ein Prozess, in den verschiedene Akteure des Bildungssektors Italiens mit einbezogen wurden:

  1. Im ersten Schritt wurde ein Entwurf der Leitlinien auf Grundlage der nationalen Forderungen erstellt
  2. Eine „Gruppe Null“, die sich aus Akteuren des Ausbildungs- bzw. Arbeitsmarktes zusammensetzte, wurde in den Leitlinien geschult
  3. Mitglieder der „Gruppe Null“ organisierten und begleiteten Trainings zu den Leitlinien in der gesamten Region Piemont
  4. Die Leitlinien wurden in der Praxis angewendet
  5. Vorschläge und kritische Punkte wurden diskutiert und in die Leitlinien eingearbeitet

Laut Teresa Valentino war der enge und stetige Austausch zwischen der öffentlichen Verwaltung und den privaten Anbietern essentiell. Die Leitlinien seien durch dieses Vorgehen nicht nur ein Ergebnis der öffentlichen Verwaltung, sondern auch der privaten Anbieter von Validierungsdienstleistungen.

Ziel des Projekts war es „berechtigte Stellen“ für die Validierung informell erworbener Kompetenzen festzulegen, Berater/innen zu schulen, ein Verzeichnis der für Validierung zuständigen Experten zu erstellen und Phasen sowie Maßstäbe für die Zertifizierung festzulegen. All dies decken die Leitlinien laut Valentino ab: „Sie legen Themen, Verfahren und Instrumente zur Identifizierung, Validierung und Zertifizierung früherer Erfahrungen am Arbeitsplatz, in der Freizeit oder im Freiwilligendienst fest. Es ist uns gelungen, ein System zu entwickeln, das für die weitere Entwicklung bereit ist.“

Auch die internationale VPL-Jury schätzt das Vorgehen des italienischen Teams: „Die Region Piemont konnte die kollektiven Erfahrungen nutzen, um ein Pilotprojekt in ein System zu verwandeln […]. Sie hat alle wichtigen Fragen für den Aufbau eines erfolgreichen VPL-Systems identifiziert und beantwortet, sodass es in der Lage ist, die Bedürfnisse der potenziellen Nutzer zu erfüllen.“

Wir haben Teresa Valentino in Italien getroffen und sie zu ihrem spannenden Projekt interviewt. Mehr dazu erfahren Sie im Video:

Weitere Beiträge aus der Serie:

„A balancing act“ – Best Practice Beispiel aus Norwegen mit VPL-Prize ausgezeichnet (1)

Frankfurt (Oder) gewinnt VPL-Prize in der Kategorie „Verfahren“ (2)

 



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